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Vanessa Hinz nach WM-Medaillen mit Saison zufrieden

von Michael Eham

Nach dem vorzeitigen Saisonende ist Biathletin Vanessa Hinz mittlerweile zurück in Schliersee und blickt auf den abgelaufenen Winter zurück.

Schliersee – Auch für Vanessa Hinz endete die Saison schneller als erwartet. Eigentlich wäre die Biathletin gerade beim Weltcupfinale am Holmenkollen in Oslo. Statt dem Fest mit Zehntausenden Zuschauern verbringt die Schlierseerin nun Zeit mit ihrer Familie. Nach einem kurzen Aufenthalt in ihrer Trainingsheimat Ruhpolding ist die 27-Jährige zuhause bei ihren Eltern. „Ich war noch ein paar Tage alleine trainieren“, erzählt Hinz.

Denn auch wenn die Saison beendet ist, können die Athleten nicht einfach früher ins Sommertraining starten. „Wir haben ja auch immer einen Saisonplan“, erklärt Hinz. „Ich habe auch nicht vor, viel früher wieder anzufangen.“ Also trainierte sie noch ein bisschen, ging zum Radfahren oder Laufen. „Natürlich lässt die Motivation ein bisschen nach, wenn man nichts mehr hat, worauf man trainiert“, sagt die Biathletin vom SC Schliersee. Dabei hält sich Hinz natürlich an die Vorgaben der Behörden.

Hinz: „Am Anfang nicht das, was ich mir erhofft hatte“

Rückblickend ist Hinz durchaus zufrieden mit der Saison. „Am Anfang war das natürlich nicht das, was ich mir erhofft hatte“, resümiert sie. Doch schon ab dem Weltcup in Ruhpolding zu Beginn des Jahres habe sie gemerkt, dass es bergauf ging. „Mit der Topform bei der Weltmeisterschaft und einer Einzelmedaille bin ich natürlich richtig zufrieden.“ Warum es in den letzten Weltcups dann nicht so gut klappte, wird sie in den kommenden Tagen mit den Trainern analysieren – telefonisch.

Und weil sie nicht in den Urlaub fahren kann, hat sich Hinz daheim Projekte vorgenommen. „Das Auto habe ich schon geputzt, die Garage räumen wir noch auf und den Garten wollten wir schon lange neu machen.“

Quelle: Merkur 20.03.20


Grund zum Strahlen hat Stefanie Scherer auf jeden Fall. Heute darf sie das erste Mal im Biathlon-Weltcup ran.

Biathlon-Weltcup: Erstmals zwei Athletinnen aus dem Landkreis Miesbach am Start

von Michael Eham

Stefanie Scherer aus Wall startet das erste Mal im Biathlon-Weltcup. Neben Vanessa Hinz aus Schliersee ist sie damit die zweite Athletin aus dem Landkreis Miesbach.

Kontiolahti – Das Weltcup-Finale der Biathleten am legendären Holmenkollen in Oslo ist wegen des Coronavirus abgesagt worden. Die Rennen im finnischen Kontiolahti finden (Stand Donnerstagabend) derweil noch wie geplant statt. Und dabei gibt es eine Premiere. Denn zum ersten Mal sind mit Vanessa Hinz (SC Schliersee) und Stefanie Scherer (SC Wall) zwei Athletinnen aus dem Landkreis bei einem Biathlon-Weltcup am Start.

Während es für Hinz darum geht, nach einer turbulenten Saison mit dem schlechten Start und dann dem Vizeweltmeistertitel im Einzel von Antholz einen guten Abschluss zu finden, feiert Scherer ihre Premiere auf der ganz großen Biathlonbühne. Im Interview verrät die 23-Jährige, wie sie sich die Saison noch vor ein paar Monaten vorgestellt hätte und was der größte Höhepunkt beim Weltcup in Finnland ist.

Freu Scherer, hatten Sie mittlerweile schon Zeit, die Ereignisse der letzten Wochen zu verdauen?

Noch nicht. Es ist so viel passiert in den zwei Wochen. Es war organisatorisch einfach so viel los die Tage. Das verschiebe ich dann einfach nach hinten.

Waren Sie dazwischen schon mal daheim bei Ihrer Familie?

Ich war am Montag kurz daheim und habe mich mit meiner Mama getroffen, die war sehr froh. Aber ansonsten war der Tag viel zu kurz.

Wie haben Sie sich zu Saisonbeginn im November die Saison vorgestellt?

Zuerst mal wollte ich mich international für den IBU-Cup qualifizieren. Da war ich schon guter Dinge, weil das in der Saison davor auch geklappt hat. Aber dass dann alles gleich so gut klappt, und dass ich jetzt in Kontiolahti im Weltcup dabei bin, damit habe ich nicht annähernd gerechnet.

Sie haben dann gleich Ihr erstes IBU-Cup-Rennen in Obertilliach gewonnen. Was hat das mit Ihnen gemacht?

Da habe ich eigentlich meine Erwartungen und Ziele mit dem einen Rennen schon übertroffen. Klar ist das Ziel, dass man konstant über die ganze Saison gut ist, aber das ist sehr schwer. Dass ich gleich ganz oben stand, hat die Erwartungen an mich selbst ganz schön nach oben geschraubt.

Hätten Sie gedacht, dass Sie dann im neuen Jahr gleich wieder an die Leistungen anknüpfen können?

Über Weihnachten war schon die Angst da, dass ich – nachdem ich am Anfang der Saison schon so fit war – wieder in ein Loch falle. Da hat es am Anfang auch nicht ganz so funktioniert, da war ich nicht wirklich zufrieden.

Gehen Sie mittlerweile anders mit Rückschlägen um?

Da geht jeder auf seine individuelle Art und Weise mit um. Ich bin eher ein Mensch, der das zuerst mit sich selbst ausmachen muss, bevor er mit jemandem anderen drüber redet. Das ändert sich nicht grundsätzlich, aber die Ergebnisse waren einfach um so viel höher als meine Erwartungen, deshalb ist ein Rückschlag mal nicht ganz so schlimm.

Sie sind mittlerweile schon in Kontiolahti angekommen. Was ist anders als im IBU-Cup?

Für mich ist jetzt in Kontiolahti eigentlich nur anders, dass hier im Hotel die richtig großen Stars und meine großen Vorbilder auf einem Haufen sind. Das ist mit das Coolste gewesen am ersten Tag, wenn man beim Essen alle anderen trifft.

Bei Ihrem ersten Weltcup werden wegen der Ausbreitung des Coronavirus’ keine Zuschauer vor Ort sein. Kann die Ruhe für Sie sogar ein Vorteil sein?

Ich hoffe für mich, dass ich sowieso sämtliche andere Leute, die außenrum sind, soweit es geht, ausblenden kann. Ich will mich einfach auf mich selbst konzentrieren, egal ob viel oder wenig los ist.

Das Weltcup-Finale in Oslo wurde bereits abgesagt, vielleicht findet dieses jetzt auch in Finnland statt. Wie gehen Sie die nächsten zwei Wochen an?

Ganz davon abgesehen: Alles, was jetzt kommt, ist einfach Zusatz für mich und ein echt schöner Zusatz. Ich glaube, ich kann extrem viel mitnehmen und will einfach alle positiven und negativen Sachen mitnehmen. Ich bin echt gespannt, wie es wird.

Quelle: Merkur 12.03.20


Vanessa Hinz: „Nove Mesto ohne Zuschauer – wie einst im Schülercup“

von Michael Eham

Zurück in den Weltcupalltag geht es für die Elite des Biathlonsports von heute bis Sonntag im tschechischen Nove Mesto.

Dabei stellte der Sportliche Leiter Biathlon des Deutschen Skiverbands (DSV) allen Athleten nach der anstrengenden Weltmeisterschaft in Antholz Erholung in Aussicht. „Nach den doch ereignisreichen Wochen in Antholz stand bei den WM-Teilnehmern erst mal über einige Tage die Regeneration im Vordergrund“, sagte Bernd Eisenbichler. „Einige waren noch mal ein paar Tage daheim bei ihren Familien.“

So auch die Schlierseerin Vanessa Hinz, die bei den Weltmeisterschaften mit der Silbermedaille im Einzel den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere erlebt hat. „Nach der WM habe ich mich erst mal etwas ausgeruht“, berichtet die 27-Jährige. „Natürlich haben wir auch noch mal ein bisschen gefeiert und angestoßen. Die Oma wollte auch gleich die Medaille sehen.“ Drei Tage war Hinz in Schliersee, ehe es am Stützpunkt in Ruhpolding wieder an die Vorbereitung für die restlichen Weltcups der Saison ging.

Die spannendste Änderung für den Weltcup in Tschechien gibt es auf den Rängen. Denn erstmals in der Geschichte des Biathlon-Weltcups findet ein Rennwochenende gänzlich ohne Zuschauer, ohne Pressekonferenzen und ohne Siegerehrungen statt. Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus hat Tschechiens nationaler Sicherheitsrat veranlasst, dass keine Zuschauer erlaubt sind. Der Biathlon-Weltverband IBU hat die Sicherheitsmaßnahmen weiter verschärft und Pressekonferenzen und Siegerehrungen abgesagt.

Hinz nimmt das mit Humor. „Natürlich ist es komisch ohne Zuschauer, gerade weil Nove Mesto immer so zuschauerstark war. Aber: back to the roots“, sagt Hinz. „Wie damals im Schülercup oder bei anderen regionalen Rennen, bei denen einfach nur die Eltern dagestanden sind und angefeuert haben.“

Sportlich will die Biathletin des SC Schlieree auch im Weltcup noch einmal nachlegen, nachdem sie zur WM auf den Punkt genau ihre Bestleistung abrufen konnte. „Ich habe schon gemerkt, wie kaputt ich war“, erzählt Hinz. „Ich gehe ganz locker in die Rennen.“ Los geht es heute Abend (17.30 Uhr) mit einem Sprint, ehe dann am Samstag und Sonntag eine Staffel und ein Massenstart auf dem Programm stehen.

Quelle: Merkur 04.03.20


Vanessa Hinz zeigt während der Siegerehrung ihre Silbermedaille - und war eine der großen Überraschungen des deutschen Teams. Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Vanessa Hinz zeigt während der Siegerehrung ihre Silbermedaille – und war eine der großen Überraschungen des deutschen Teams. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Biathlon

Die Gewinner und Verlierer der Biathlon-WM in Antholz

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Deutsche Sieger gab es keine bei der Biathlon-WM. Erfolgreichster deutscher Skijäger in Antholz war einer, der gar nicht die Norm geknackt hat. Die großen Sieger kamen aus Norwegen, Frankreich und Italien. Der große Verlierer ist ein Russe.

Antholz (dpa) – Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Antholz sind in zwölf Wettbewerben Medaillen vergeben worden. Mit sechs Mal Gold waren die Norweger in Italien die erfolgreichste Nation vor den Franzosen, die drei WM-Titel feierten.

Das deutsche Team kam in der Südtirol-Arena mit vier Silber- und einer Bronze-Medaille auf Rang fünf.

GEWINNER

MARTE OLSBU RÖISELAND: Die Norwegerin ist die Abräumerin der WM und die Erfolgreichste des gesamten Starterfeldes. Mit fünfmal Gold und zweimal Bronze holt sie in allen sieben WM-Rennen eine Medaille – das gab es noch nie. „Jetzt könnte ich eigentlich zurücktreten, aber das mache ich natürlich nicht. Es war eine traumhafte WM, die ich nie erwartet hätte“, sagt die 29-Jährige.

DOROTHEA WIERER: Sie ist unweit der WM-Arena geboren, der Star im italienischen Team. Und das Glamourgirl hielt dem Druck auf ihren Heimstrecken stand. Wierer holt Gold in der Verfolgung und im Einzel. Eigentlich hatte die 29-Jährige vor der Saison angekündigt, nach dieser Saison aufzuhören. Ob das aber wirklich so kommt, lässt sie offen. Ihr Manager glaubt, sie macht auf jeden Fall weiter.

MARTIN FOURCADE: Frankreichs Star ist wieder da. Nachdem der siebenmalige Weltcup-Gesamtsieger in der Vorsaion gegen den Norweger Johannes Thingnes Bö keine Chance hatte und eine schwere Zeit durchlebte, steht er nun wieder ganz oben. Fourcade konzentriert sich wieder mehr auf Biathlon, zudem ließen ihn die negativen Erfahrungen demütiger werden – er zeigt sich mehr denn je als Teamplayer. Die WM beendet der Mann im Gelben Trikot mit zwei Mal Gold und einmal Bronze. Auch wenn sein Rivale Bö drei Mal Gold und drei Mal Silber holt, bei Fourcade waren die Titel nicht unbedingt erwartet worden.

ERIK LESSER: Der Routinier schafft nach einer schwierigen Saison die WM-Norm nicht – und wird dennoch nominiert. Nachdem der 31-Jährige in der Single-Mixed zusammen mit Franziska Preuß Silber holt und überzeugend auftritt, stellt ihn Bundestrainer Mark Kirchner auch für die Staffel auf. Lesser liefert wieder ab und freut sich am Ende über Bronze. Nach einer eigentlich verkorksten Saison fährt der Thüringer mit zwei WM-Medaillen nach Hause.

DEUTSCHE ÜBERRASCHUNGEN

VANESSA HINZ: Die 27-Jährige sorgt mit Einzel-Silber für eine der großen WM-Überraschungen. „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagt sie. „Jetzt freue ich mich auf daheim, auf meine Oma, auf meine Tante. Die haben schon den Sekt kalt gestellt, dann können wir noch ein bisschen feiern.“

PHILIPP HORN: Als WM-Debütant angereist, zeigt der 25-Jährige gute Leistungen. Nach Platz acht im Sprint kann er in der Verfolgung und im Einzel zwar nicht nachlegen. Aber in der Staffel schlägt seine große Stunde. Im direkten Duell mit Frankreichs Superstar Martin Fourcade lässt sich der Thüringer nicht beeindrucken und wechselt sogar als Erster – am Ende jubelt Horn über Bronze.

VERLIERER

ALEXANDER LOGINOW: Der Russe gewinnt zwar mit Gold im Sprint seinen ersten großen Titel. Aber der 28-Jährige, der bis 2016 zwei Jahre wegen Epo-Dopings gesperrt war, wird von den Fans ausgebuht. Zudem findet wenige Stunden vor der Männer-Staffel eine Razzia in seinem Hotel-Zimmer statt. Loginow, der sagt, er sei sauber, bleibt cool und liefert ein starkes Rennen ab. Auf einen Start im Massenstart-Finale verzichtet er dann aber – aus psychischen Gründen.

BENEDIKT DOLL: Der Schwarzwälder reist als ein Medaillenkandidat an – aber der 29-Jährige kommt mit seinem Gewehr in der Südtirol-Arena überhaupt nicht klar. In den Einzelrennen schon enttäuschend, vergibt Doll in der Staffel mit einer Strafrunde beim letzten Schießen nicht nur den möglichen WM-Titel, sondern auch noch Silber – es reicht wenigstens noch zu Bronze für das deutsche Team. „Ich werde jetzt bis Freitag das Gewehr nicht in die Hand nehmen“, sagt Doll nach seinen letzten vier WM-Strafrunden im Massenstart und gesteht: „Ich hatte mir mehr vorgenommen.“

TIRIL ECKHOFF: Die norwegische Frohnatur dominierte vor der WM den Weltcup mit sechs Siegen – und bricht bei den Titelkämpfen dann komplett ein. 15., 21. und 59. in den Rennen – völlig verunsichert trifft Eckhoff so gut wie nichts mehr. Sie verliert das Gelbe Trikot, aber wenigstens gibt es Gold in der Damen- und der Mixed-Staffel. Doch die 29-Jährige wollte definitiv mehr.

LISA VITOZZI: Bei der Heim-WM wollte die 25-Jährige eine Medaille holen. Aber kurz vor dem Start überrascht sie mit scharfer Kritik an ihrer Teamkollegin Dorothea Wierer – „Zickenkrieg“ titelt die heimische Presse. Die sensible Vittozzi nimmt das derart mit, dass sie zwar Sechste im Sprint wurde, danach aber nur 27., 71. und zum Abschluss im Massenstart Letzte. Zumindest in der Mixed-Staffel holt sie Silber.

Quelle: Merkur 24.02.20


Große Freude herrschte bei der deutschen Frauenstaffel rund um Vanessa Hinz (hinten r.), die nach dem Gewinn der Silbermedaille im Ziel ihrer Teamkollegin Denise Herrmann um den Hals fiel.

Massenstart ohne Erfolg

Biathlon-WM: Medaille für Vanessa Hinz und Arnd Peiffer mit der Staffel

von Michael Eham

Bei der Biathlon-WM in Antholz holen sich Vanessa Hinz und Arnd Peiffer jeweils eine Medaille mit den Staffeln. Der Massenstart zum Abschluss verlief dagegen ohne Erfolg.

Antholz – Nur vier Tage nach ihrem größten Triumph hat Biathletin Vanessa Hinz erneut zugeschlagen. In der Staffel am Samstag wurde die 27-Jährige zum zweiten Mal Vizeweltmeisterin in Antholz in Südtirol. Gemeinsam mit Karolin Horchler, Franziska Preuss und Denise Herrmann gewann Hinz in einem spannenden Staffelwettkampf die Silbermedaille hinter Norwegen.

Karolin Horchler ging als Startläuferin ins Rennen. In ihrem Stehendanschlag musste sie drei Nachlader hinnehmen, vermied aber eine Strafrunde. So übergab sie als 19. mit etwas mehr als einer Minute Rückstand an Hinz. Die Schlierseerin zeigte, dass sie sich bei dieser Weltmeisterschaft nicht nur richtig wohl fühlt, sondern auch an Selbstbewusstsein gewonnen hat. „Ich habe ziemliche Rückenschmerzen“, erzählt die 27-Jährige. „Darum bin ich wirklich froh, dass ich so gut durchgekommen bin.“

Zwei starke Schießeinlagen und zehn Treffer später machte sie acht Plätze gut und musste auf die Doppelweltmeisterin Dorothea Wierer zwar einen größeren Rückstand hinnehmen, allerdings konnte Hinz auf die restliche Konkurrenz Boden gutmachen. Preuss zog dann auf Platz vier vor und Herrmann machte mit einer sensationellen Schlussrunde die Silbermedaille für das deutsche Team perfekt. „Wir sind richtig glücklich über das Ergebnis“, freut sich Hinz.

Am Sonntag fanden die Weltmeisterschaften von Antholz ihren Schlusspunkt im Massenstart. Dabei erwischte Hinz keinen wirklich guten Tag und musste sich am Ende mit Platz 17 begnügen. Wegen der Rückenprobleme angeschlagen, konnte sich Hinz vor allem auch läuferisch nicht wirklich beweisen. „Wenigstens weiß ich, woran es lag“, resümiert die Schlierseerin. Insgesamt drei Schießfehler – einer im Liegen und jeweils einer in den beiden Stehendanschlägen – ließen den Rückstand auf die Siegerin Marte Olsbu Roiseland aus Norwegen auf insgesamt 2:02 Minuten wachsen. Alles in allem ist die Biathletin vom SC Schliersee aber zufrieden mit der Weltmeisterschaft. „Es lief viel besser als ich erwartet hätte“, sagt sie.

Bei den Männern ging der Wahl-Holzkirchner Arnd Peiffer (WSV Clausthal-Zellerfeld) sowohl in der Staffel als auch im Massenstart ins Rennen. In der Staffel ging er als dritter Starter mit Erik Lesser, Philipp Horn und Benedikt Doll an den Start, zeigte eine souveräne Leistung und holte die Bronzemedaille hinter Frankreich und Norwegen. Der Massenstart am Sonntag verlief dann ähnlich wie bei Hinz nicht ganz nach Plan. Peiffer beendete das Rennen auf dem 21. Platz. Der nächste Weltcup der Biathletin findet ab dem 5. März in Nove Mesto in Tschechien statt.

Quelle: Merkur 23.02.20


Alle Mühen sind vergessen: Vanessa Hinz ist glücklich über ihren Erfolg als Vize-Weltmeisterin.
Alle Mühen sind vergessen: Vanessa Hinz ist glücklich über ihren Erfolg als Vize-Weltmeisterin.

Silbermedaille im Einzel

Vanessa Hinz wird Vize-Weltmeisterin – und alle freuen sich

von Michael Eham

Sie kann die Freuden und Tränen mit anderen teilen. Sie kann gönnen. Und sie kann sich mit Konkurrentinnen freuen wie keine Zweite. Gestern Nachmittag bekam Vanessa Hinz alles zurück, was sie in den vergangenen sieben Jahren im Biathlon-Weltcup gegeben hatte.

Die Schlierseerin hat im Einzel von Antholz die Silbermedaille gewonnen. Und dabei jubeln nicht nur ihre Fans, Trainer und Teamkolleginnen, sondern der gesamte Biathlon-Zirkus strahlt mit ihr.

„Es ist einfach unglaublich, wie sich alle mit mir freuen“, erzählt Vanessa Hinz gerührt im Interview. „Der italienische Trainer hat mich von der ersten Runde an angefeuert, der Schweizer Trainer hat mir auf der Schlussrunde sogar die Zwischenzeiten zugerufen, und auch die anderen Athletinnen freuen sich mit mir.“

Im TV-Interview zeigte auch Teamkollegin Denise Herrmann Emotionen: „Egal, was bei mir heute war. Für Vanessa freut es mich einfach extrem.“ Währenddessen ist in Hinz’ Heimat der Jubel riesengroß. In Schliersee fuhren spontan nach dem Rennen Autos mit weiß-blauen Fahnen am Fenster durch den Ort.

Hinz holt mit der Silbermedaille ihre erste Einzelmedaille bei einem Großereignis. Und das zum Höhepunkt einer Saison, die für die 27-Jährige wirklich schwierig war. „Der ganze Schmerz ist vergessen“, sagt die Schlierseerin. Da waren ein 42. Platz im Sprint von Hochfilzen oder Platz 64 in Annecy-Le Grand Bornand. „Es war nicht leicht, aber das bedeutet mir jetzt umso mehr.“ Eigentlich seien die Beine nach dem Aufstehen schwer gewesen. Die Verfolgung vom Sonntag, bei der Hinz mit Platz fünf schon eine starke Leistung gezeigt hatte, machte sich noch bemerkbar. Auch das Einschießen sei nicht optimal gelaufen. Doch als das Rennen begann, drehte die Schlierseerin richtig auf.

Mit Startnummer 35 ging sie spät ins Rennen und merkte schnell, dass was gehen könnte. Die erste Schießeinheit löste sie souverän, während die Konkurrenz um Tiril Eckhoff (Norwegen), Kaisa Mäkäräinän (Finnland) und Hanna Öberg (Schweden) patzte.

„Ich habe beim ersten Stehendanschlag gemerkt, wie ich gezittert habe“, berichtet Hinz. Beim dritten Schuss dachte sie an einen Fehler, bekam erst danach mit, dass alle Scheiben gefallen sind. So führte die Biathletin des SC Schliersee nach dem zweiten Schießen.

Der Rückhalt kommt nicht nur aus der Familie, sondern auch aus dem gesamten Team aus Technikern, Physios und Ärzten. „Das Material war richtig gut. Es funktioniert einfach alles so gut hier“, schwärmt Hinz. Ihre Schwester Viktoria – als hätte sie es geahnt – hat sich noch am Dienstagmorgen kurzfristig auf den Weg nach Südtirol gemacht und war so beim größten Moment in der Karriere ihrer eineinhalb Jahre älteren Schwester dabei.

Auch beim dritten Mal am Schießstand blieb Hinz cool, baute ihre Führung sogar etwas aus. Erst beim 19. von 20 Schüssen wollte eine Scheibe nicht fallen. Im Ziel angekommen fiel die 27-Jährige in den Schnee, schlug sich vor Freude auf die Oberschenkel und übernahm zwischenzeitlich die Führung. Lokalmatadorin Dorothea Wierer leistete sich zwar einen Fehler mehr, kam Hinz aber gefährlich nahe. Ihre fünf Treffer im letzten Schießen schoben sie 2,2 Sekunden schneller als Hinz auf die Schlussrunde. Wierer hielt den Vorsprung und holte nach der Verfolgung am Sonntag knapp vor Hinz ihr zweites Gold. „Natürlich hofft man, aber Doro ist brutal gelaufen“, sagt Hinz, die nicht traurig ist. „Ich bin Vize-Weltmeisterin und das hört sich verdammt geil an.“

Quelle: Merkur 18.02.20


Schrammte in Antholz nur knapp an Gold vorbei: Vanessa Hinz. Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Schrammte in Antholz nur knapp an Gold vorbei: Vanessa Hinz. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Biathlon-WM

Vanessa Hinz verpasst hauchdünn Gold in Antholz

Vanessa Hinz hat es allen und vor allem sich selber gezeigt. Die Biathletin holt bei den Weltmeisterschaften im Einzel über 15 Kilometer Silber. Und steht erstmals in ihrer Karriere ganz für sich auf dem Treppchen.

Antholz (dpa) – Nach ihrem Silber-Coup gehörte das Rampenlicht Vanessa Hinz allein. Nach Jahren im Schatten von Dahlmeier & Co. katapultierte sich die 27-Jährige mit dem Rennen ihres Lebens als WM-Zweite im Einzel in den Fokus und genoss jeden Moment ihres größten Erfolges – Glückstränen inklusive.

„Vize-Weltmeisterin, dass ich das sagen kann, ist richtig cool und fühlt sich verdammt geil an“, sagte die Bayerin nach dem erst dritten Podestplatz ihrer Biathlon-Karriere. Nach einer schwierigen Saison hatte sie nicht im Ansatz daran geglaubt, auf dem Podium stehen zu können. „Es ist der Wahnsinn. Ich kann es noch gar nicht richtig glauben.“

Als es soweit war rief sie zuerst zu Hause ihre Mama an, ehe beim Anblick von Schwester Viktoria, die sie immer wieder aus dem sportlichen Tief herausgeholt hatte, die Tränen flossen. „Ich weiß, wie sie mitleiden. Wie hart es auch diese Saison war, sie haben nie aufgehört, an mich zu glauben“, sagte Hinz und widmete die Medaille ihrer Familie. Auch wenn noch Rennen kommen, am Abend wollte sie sich einen Gin Tonic gönnen: „Das muss auch mal sein, denn man muss die Feste feiern, wie sie kommen. So einen Tag erlebt man vielleicht nie wieder in seinem Leben.“

Kurz durfte die Bayerin bei den Weltmeisterschaften im italienischen Antholz sogar auf Gold im schwersten aller Biathlon-Rennen hoffen, doch die zum zweiten Mal siegreiche Italienerin Dorothea Wierer schnappte der 27-Jährigen den Titel nach 15 Kilometern um gerade mal 2,2 Sekunden noch weg. „Das ist nichts. Aber ich ärgere mich nicht“, sagte Hinz, die nur den vorletzten ihrer 20 Schuss daneben setzte.

Das starke Ergebnis rundeten Franziska Preuß (2) als Fünfte und die Verfolgungszweite Denise Herrmann (4) als Zwölfte ab. „Egal was bei mir war, für Vanessa freut es mich extrem. Sie hat die deutsche Fahne hochgehalten“, sagte Herrmann. Karolin Horchler (3) wurde 26. – die Staffel am Samstag kann kommen. Und vielleicht beflügelt der Hinz-Coup auch die noch medaillenlosen Männer im Einzel am Mittwoch (14.15 Uhr/ARD und Eurosport). Olympiasieger Arnd Peiffer ist immerhin Titelverteidiger über die 20 Kilometer.

Für Hinz ist die Einzel-Medaille neben den drei Staffel-Goldmedaillen nicht nur das persönliche Karriere-Highlight, sondern auch die Bestätigung: Seht her, ich kann auch was. Denn sie hat sich an das Leben im Schatten der anderen gewöhnt. Zu Zeiten von Laura Dahlmeier sprach alles nur über die nach der Vorsaison zurückgetretene Doppel-Olympiasiegerin – selbst wenn diese mal schlechter war und die anderen besser. Jetzt steht meist die frühere Langläuferin Denise Herrmann, die in Antholz Silber in der Verfolgung holte, im Fokus.

„Ich habe über die Jahre hinweg gelernt und mich daran gewöhnt, dass man nur an Medaillen gemessen wird und ich mal der Buhmann der Nation wieder bin“, sagte die gebürtige Münchnerin, für die vor allem wichtig ist, dass „ich sage: Ich bin mit meiner Leistung heute zufrieden, und ich habe das Optimale rausgeholt“. Am Ende des Tages mache sie das alles nur für sich: „Das ist ein Punkt, den man lernen muss, und den ich zum Glück auch irgendwann gelernt habe.“

Vor der WM hatte sie nach den bisherigen Saisonergebnissen keine großen Erwartungen, stand doch nicht einmal auf dem Podium und war vor allem läuferisch nicht ganz vorne mit dabei. Da war es für sie schon ein Volltreffer, dass sie zum Saisonhöhepunkt mit der Bestform aufwarten kann. Platz fünf in der Verfolgung fühlte sich für sie fast wie ein Sieg an. Und nun die Medaille. „Darauf habe ich zehn Jahre hingearbeitet.“

Hinz bezeichnet sich selbst als eine vielleicht etwas andere Sportlerin, weil „ich ein Familienmensch und Lebemensch nebenbei bin. Ich bin keine Über-Trainiererin oder Stundenklopferin“. Stumpfes Training geht bei ihr nicht. „Aber ich kann schon den Berg hochfahren, wenn man mir sagt, ich krieg oben einen Kuchen“, erzählte sie mit einem verschmitzten Lachen. Einen Weg, sich bei der notwendigen Schinderei selbst auszutricksen, hat sie auch: Sie belohnt sich selbst – entweder mit einem kurzen Shoppingtrip oder: „Ich sage: Okay, bis dahin trainierst du, und dann darfst du in den Urlaub fahren.“

Hinz hatte in ihrer Karriere einen Massenstart-Sieg (2018) gefeiert und war beim letzten Karriere-Sieg von Dahlmeier im Massenstart von Antholz (!) im Vorjahr Dritte geworden. Sie hat viele Momente des Zweifelns hinter sich. Ihr Motto jetzt: „Es ist nie etwas Schlechtes, wo nicht auch etwas Gutes mit dabei ist. So versuche ich zu leben.“

Quelle: Merkur 18.02.20


Zu platt zum Jubeln: Vanessa Hinz musste erst Luft holen, bevor sie ihren fünften Platz feiern konnte.

Knoten der Schlierseerin platzt bei der Verfolgung

Vanessa Hinz und Arnd Peiffer werden jeweils Fünfte

von Michael Eham

Man könnte meinen, Vanessa Hinz hätte einfach nur bis zum Saisonhöhepunkt gewartet, um ihre besten Leistungen auf den Punkt abzuliefern.

Nur fünf Wochen, nachdem die Biathletin aus Schliersee beim Weltcup in Oberhof erst die Norm des Deutschen Skiverbands (DSV) für die Weltmeisterschaften 2020 in Antholz (Italien) gesichert hatte, feierte sie am gestern Nachmittag Platz fünf in der WM-Verfolgung.

„Das habe ich mir auf jeden Fall nicht aufgehoben“, sagt Hinz und lacht. Wenig später tat es ihr der in Holzkirchen lebende Arnd Peiffer (WSV Clausthal-Zellerfeld) gleich und wurde ebenfalls Fünfter.

Arnd Peiffer aus Holzkirchen zeigte bei den Männern eine starke Leistung.

„Ein Riesending! Vanessa Hinz!“, brüllte der Stadionsprecher Stefan Steinacher ins Mikrofon, als die Biathletin des SC Schliersee völlig entkräftet die Ziellinie überquerte. Die Kraft für eine große Jubelgeste fehlte ihr nach dem fulminanten Auftritt. Entsprechend frenetisch fiel der Jubel und das Meer aus Deutschlandfahnen Tausender Fans im Stadion und an der Strecke aus. Hinz: „Ich bin richtig happy mit dem Rennen.“

Mit einer fehlerfreien Einlage im ersten Liegendanschlag nutzte die 27-Jährige die gute Ausgangslage aus dem Sprint am Freitag und setzte sich von Beginn an in der Verfolgergruppe fest. Einen kleinen Wackler leistete sich Hinz im zweiten Liegendschießen, der ihr eine Strafrunde einbrachte. So rutschte sie zwischenzeitlich auf Platz zwölf zurück.

Zu diesem Zeitpunkt schon ein gutes Resultat im Gepäck, standen der Schlierseerin noch zwei mal fünf Schuss in ihrer Wackeldisziplin, dem Stehendschießen, bevor. „Das hatte ich eigentlich gar nicht mehr im Kopf, sondern mich voll auf meine Sache konzentriert.“ Das ist Hinz gelungen. Sie blieb zweimal gelassen und fehlerfrei.

Mit dem ein oder anderen Fehler mehr bei der Konkurrenz wäre für sie in diesem Verfolgungswettbewerb sogar die erste Medaille bei einem Großereignis drin gewesen. Am Ende war das Siegertrio Dorothea Wierer (Italien), Denise Herrmann (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) und Marte Olsbu Roeiseland (Norwegen) nicht zu schlagen.

Auf der Schlussrunde lieferte sich Hinz dann ein Duell um Platz vier mit Hanna Öberg, das aber die Schwedin für sich entschied. „Ich habe noch kurz probiert, mit ihr mitzuhalten“, sagt Hinz über die Schlussrunde. „Aber trotzdem habe ich auf jeden Fall Selbstvertrauen getankt.“

Arnd Peiffer war mit seinem fünften Rang an diesem Nachmittag der beste Deutsche. Er musste nur im ersten Liegendanschlag eine Strafrunde hinnehmen und zeigte fortan eine richtig starke Leistung. Da sich die Konkurrenz ganz vorne keine Schnitzer erlaubte, hatte Peiffer mit der Medaillenentscheidung allerdings nichts zu tun.

Am heutigen Montag haben die Athleten Pause. Weiter geht’s am morgigen Dienstag mit dem Einzel der Frauen. Die Mämnner folgen am Mittwoch.

Quelle: Merkur 16.02.20


Gut in die Loipe gefunden: Vanessa Hinz ist zufrieden mit ihrem Start bei der Biathlon-WM in Antholz. Sie hofft nun, damit auch für den Massenstart nominiert zu werden.

Biathlon-Weltmeisterschaft in Antholz

Start in die WM geglückt: Vanessa Hinz läuft auf  Platz 14

von Michael Eham

Vanessa Hinz überquert die Ziellinie, geht in die Knie und ballt die Hand zur Faust. Die Biathletin ist merklich zufrieden mit ihrem Auftritt im Sprintrennen am Freitag. Sie hat den erhofft guten Start in die Weltmeisterschaften 2020 in Antholz/Südtirol in die Loipe gebracht.

Beim spektakulären Wettkampf mit vielen Schießfehlern und großem Favoritensterben leistete sich Hinz zwei Fehlschüsse und landete auf Platz 14. Die Top-15-Platzierung bedeutet nicht nur eine gute Ausgangslage für das Verfolgungsrennen am Sonntag, sondern bietet der Schlierseerin auch die Chance, sich für den Massenstart am Ende der Titelkämpfe zu qualifizieren.

„Ich bin richtig zufrieden mit dem Rennen“, sagt Hinz. „In der Höhe muss man langsamer zum Schießstand laufen, weil der Puls dann viel schneller hoch geht.“ Sowohl Gesamt-Weltcup-Führende Tiril Eckhoff (Norwegen) als auch Lokalmatadorin Dorothea Wierer hatten mit den Medaillenrängen nichts zu tun. Es gewann die Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland vor Susan Dunklee (USA) und Lucie Charvatova (Tschechien). Die deutsche Medaillenhoffnung Denise Herrmann rutschte von Platz drei auf fünf, Teamkollegin Franziska Preuss wurde Achte.

Hinz ging mit Startnummer 62 spät ins Rennen und hatte mitbekommen, dass die Favoritinnen am Schießstand strauchelten. „Ich hatte im Stehendschießen einigermaßen Glück. Da war es windstill“, erzählt die Biathletin vom SC Schliersee. Auf der Schlussrunde konnte die 27-Jährige noch vier Plätze gutmachen. Bei der Verfolgung am Sonntag (13 Uhr) geht sie mit 49 Sekunden Rückstand in die Loipe.

Quelle: Merkur 14.02.20


Vanessa Hinz und ihre Edelfans in Hochfilzen. Thomas Weber ist der Zweite von links.

Edelfans im Schichtdienst bei Biathlon-WM

Der Fanclub von Biathlon-Star Vanessa Hinz ist bei fast allen Weltcup-Rennen vor Ort. Die heute beginnende Weltmeisterschaft in Antholz (Südtirol) bestreiten der Wenigmünchner Thomas Weber und seine Kollegen in zwei Schichten.

Wenigmünchen – „Nove Mesto, Kontiolahti, Oslo. Und Antholz sowieso!“ Thomas Weber, der Gründer und Chef des Vanessa-Hinz-Fanclubs, zählt die Orte auf, an denen die Gruppe die Top-Biathletin heuer noch unterstützen wird. Die Edelfans sind bei jedem der noch anstehenden Weltcup-Rennen dabei, ob in Tschechien, Finnland oder Norwegen. Bei der heute im italienischen Antholz beginnenden WM sogar in zwei Schichten (das ZDF und Eurosport übertragen die Mixed-Staffel live ab 14.45 Uhr).

„Natürlich fahre ich nicht überall selbst hin“, stellt der Wenigmünchner klar, das ginge schon aus beruflichen Gründen nicht. Aber bei den Veranstaltungen im Alpenraum ist er immer dabei, auch bei der WM. Klar, dass Weber den Sprint-Auftritt der 27-Jährigen in Ruhpolding live verfolgte, als Hinz sich ohne Schießfehler in die Top Ten katapultierte. Auch in Hochfilzen im Dezember feuerte der Anhänger aus Wenigmünchen den Star vom Schliersee lautstark an – zusammen mit einem Dutzend weiterer Fanclub-Mitglieder. Hinz erwies sich in Tirol als die Beste des DSV-Teams, mit einem zwölften Rang beim Verfolgungsrennen über zehn Kilometer. Dort hatten Weber und Kollegen auch die Möglichkeit, mit ihrem Idol zu reden.. „Auf dem Weg zur Dopingkontrolle hat sie kurz bei uns Halt gemacht, uns begrüßt und sich bedankt.“ Hinz hätte ein „strahlendes Lächeln“ im Gesicht gehabt, erinnert sich der Fanclub-Chef. Im Gegensatz zu ihrem Doping-Aufpasser, der zur Eile drängte. In Ruhpolding konnten die Clubmitglieder die Sportlerin nur aus der Ferne sehen. „Die Athletinnen betreten und verlassen die Arena durch einen Tunnel, sie kommen gar nicht in Kontakt mit den Fans“, merkt Weber kritisch an.

Bei der WM im Südtiroler Antholz wird die Gruppe in zwei Schichten antreten: „Ein Team für die erste Hälfte der Veranstaltung, das andere für den Rest.“ Die Biathlon-WM dauert immerhin elf Tage. Weber selber will von Samstag bis Samstag in Antholz sein. „Wir hoffen darauf, dass ein abendliches Treffen mit Vanessa zustande kommt“, sagt er. „Aber wenn es nicht klappt, sind wir auch nicht böse. Die WM hat natürlich Vorrang.“

Hinz liegt derzeit auf Rang 24 im Gesamtweltcup – als drittbeste Deutsche hinter Denise Herrmann (4.) und Franziska Preuß (14.). Natürlich wünschen sich Weber und seine Mitstreiter eine WM-Medaille ihres Lieblings. „Wenn das klappt, dann haben wir uns eine besondere Choreografie ausgedacht“, erzählt der Wenigmünchner mit einem verschmitzten Grinsen. Einzelheiten will er noch nicht verraten. (kra)

Fokussiert auf die Titelkämpfe: Vanessa Hinz hat das Auf und Ab der bisherigen Saison abgehakt. Für Antholz sieht sie ihre Formkurven beim Laufen und Schießen im Steigen.

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Fokussiert auf die Titelkämpfe: Vanessa Hinz hat das Auf und Ab der bisherigen Saison abgehakt. Für Antholz sieht sie ihre Formkurven beim Laufen und Schießen im Steigen.

Alles geben bei der Biathlon-WM in Antholz

Vanessa Hinz will um möglichst viele Einsätze kämpfen

von Michael Eham

Die bisherige Saison von Vanessa Hinz gleicht eher einer Achterbahnfahrt. Das sieht auch die Schlierseer Biathletin so. Pünktlich zu den Weltmeisterschaften in Antholz (Südtirol) soll jetzt der Höhepunkt der Fahrt folgen.

„Ich will bei der WM meine besten Rennen abliefern und in vielen Wettkämpfen an den Start gehen“, sagt Hinz im Vorfeld der Titelkämpfe, die am heutigen Donnerstag starten und bis Sonntag, 23. Februar, tausende Zuschauer ins kleine Pusterer Seitental nach Antholz locken werden.

Viele der begeisterten Biathlon-Anhänger werden aus Deutschland anreisen. „Mit den vielen deutschen Fans ist es fast wie eine Heim-WM für uns“, freut sich Hinz. „Da ist es nicht schwierig, sich zu motivieren.“ Die Schlierseerin ist nicht nur in den Bergen des Landkreises daheim, sondern auch in ihrem Trainingsort Ruhpolding und jetzt in Antholz. „Ich finde Antholz einfach schön. Die Leute dort sind vom Gemüt her wie daheim.“

Sportlich steigt die 27-Jährige morgen (14.45 Uhr) im Sprint ein. In der Mixed-Staffel (heute, 14.45 Uhr) starten für Deutschland Franziska Preuss, Denise Herrmann, Benedikt Doll und als Schlussläufer der Wahl-Holzkirchner Arnd Peiffer. So gilt es für Hinz gleich im Sprint eine gute Leistung zu zeigen, um sich eine gute Ausgangslage für die Verfolgung am Sonntag herauszulaufen. Außerdem muss die Biathletin des SC Schliersee noch um einen Startplatz im Massenstart kommende Woche bangen, für den bei der WM die ersten 15 des Gesamtweltcups und 15 besten Nichtqualifizierten der WM startberechtigt sind.

Hinz muss also noch ein paar gute Auftritte in der Loipe bieten. „Wenn ich gute Leistungen zeige, bin ich zuversichtlich, dass ich auch im Massenstart laufen darf“, sagt sie. „Wenn ich mich nicht qualifiziere, habe ich es auch nicht verdient.“ Sie ist jedoch zuversichtlich: „Die Laufform geht weiter nach oben, und das Schießen bekomme ich immer besser in den Griff.“

Eine tiefergehende Analyse, warum es bisher immer hoch und runter ging, will sie nach der Saison auswerten. „Ein grober Fehler ist nicht drin. Es sind eher immer mal wieder kleinere Probleme“, erklärt Hinz. „Darum will ich vor der WM auch nicht irgendwas aufwühlen.“

Daher stand nun ein automatisierter Vorgang im Stehendanschlag auf dem Programm. Um Fahrerei zu vermeiden, ist Hinz am Sonntag direkt aus dem Trainingslager in Martell (Italien) nach Antholz gereist. Dort fokussiert sich die Schlierseerin jetzt auf ihren ersten Start. Die wohl größte Chance auf eine Medaille hat sie mit Sicherheit in der Staffel, die am Samstag, 22. Februar, stattfindet. „Da will ich auf jeden Fall starten“, sagt sie selbstbewusst.

In den vergangenen Jahren war die deutsche Staffel häufig Favorit und scheiterte, wenn es drauf ankam. Diesmal gelten die Teams aus Norwegen und Frankreich als Titelanwärter. Hinz gibt sich kämpferisch: „In der Staffel wollen wir das Podium angreifen.“ Mit dabei sind dann auch ihre Familie sowie Fans vom Skiclub Schliersee.4

Quelle: Merkur 13.02.20


Biathlon-WM 2020 in Antholz: Vanessa Hinz geht in ihre fünfte Weltmeisterschaft
Biathlon-WM 2020 in Antholz: Vanessa Hinz geht in ihre fünfte Weltmeisterschaft

Vanessa Hinz im Interview

Biathlon-WM 2020 in Antholz: „Und dort wollen wir eine Medaille holen“

von Tobias Ruf
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Vanessa Hinz ist Teil des deutschen Teams bei der Biathlon-WM 2020 in Antholz. Im Interview mit chiemgau24.de spricht sie über die Titelkämpfe in Südtirol.

Antholz – Am 13. Februar beginnt die Biathlon-WM 2020 in Antholz. Dann wird auch Vanessa Hinz dabei sein und um Medaillen kämpfen.

Ihren ersten Einsatz hat Hinz im Sprint am Freitag. chiemgau24.de ist im Liveticker mit dabei.

chiemgau24.de hat mit der 27-Jährigen vom Schliersee beim Trainingslager in Ridnaun/Südtirol über die anstehende Biathlon-WM gesprochen. Dabei gibt Hinz Einblicke in den Trainingsalltag des deutschen Teams, spricht über ihre Erwartungen an die WM und ist begeistert von den kulinarischen Gegebenheiten vor Ort.

Frau Hinz, wie laufen die Vorbereitungen auf die WM in Antholz?

Vanessa Hinz: Wir sind am Sonntag in Ridnaun angekommen und trainieren seit Montag. Wir absolvieren hier unseren letzten Trainingsblock in dieser Saison und bereiten uns gezielt auf die WM vor. Mir gefällt Ridnaun sehr gut. Es ist alles etwas ruhiger und beschaulicher hier, das Wetter passt und auch die Schneebedingungen taugen mir.

Wie wichtig ist für Sie dieser letzte Trainingsblock vor der WM?

Hinz: Nach den vielen Weltcups in den letzten Wochen tut ein solcher Trainingsblock gut. Das ganze Team ist zusammen, wir können uns hier in Ruhe vorbereiten. Neben dem Training unternehmen wir viel gemeinsam, die Stimmung ist sehr gut und wir haben die Zeit, die uns an hektischen Weltcup-Wochenenden oft abgeht.

Wie geht es nah dem Trainingslager weiter?

Hinz: Wir fahren am Sonntag weiter nach Antholz. Dort werden wir noch einige Trainingseinheiten im Hinblick auf die WM absolvieren, aber auch versuchen, nochmal abzuschalten. Wenn am Donnerstag dann die WM beginnt, bleibt dafür keine Zeit mehr.

Wie gefällt Ihnen der Biathlon-Standort Antholz?

Hinz: Ich bin sehr gerne dort. Es sind viele deutsche Fans vor Ort, das Wetter spielt meistens mit und die Stimmung ist insgesamt immer sehr positiv in Antholz. Außerdem gibt es gutes Essen und guten Wein (lacht).

Kommt Ihnen die Strecke in Antholz entgegen?

Hinz: Ich laufe gerne in Antholz, die vielen Gleitpassagen liegen mir. Es gibt nicht die ganz extremen Anstiege, auch das kommt meinen läuferischen Fähigkeiten entgegen. Aber die Strecke hat auch ihre Tücken. Man muss kontinuierlich arbeiten, viel Zeit zur Erholung bleibt eigentlich nicht. Und man kann an Stellen Zeit verlieren, an denen man gar nicht damit rechnet. Und dann ist da noch die Höhenlage. Antholz liegt entsprechend hoch, daran muss man sich gewöhnen. Aber durch das Trainingslager in Ridnaun und die frühe Anreise nach Antholz, sollte das zu den Wettkämpfen kein Problem mehr sein.

Vanessa Hinz: „Kleine Unkonzentriertheiten können schwerwiegende Konsequenzen haben“

Wie ist der Schießstand einzuschätzen?

Hinz: Er sieht einfach aus, ist er aber nicht. Kurz vor dem Schießstand ist ein kleiner Anstieg, man muss sich die Kräfte vor dem Schießen entsprechend gut einteilen. Insgesamt muss man sehr wachsam sein. Kleine Unkonzentriertheiten können schwerwiegende Konsequenzen haben.

Wie sind Sie während der WM untergebracht?

Hinz: Wir wohnen in einem Hotel unten im Ort. Das ist für die Erholung einfach besser als die Höhenlage oben an der Biathlon-Strecke. Wir kennen das Hotel bereits, ich fühle mich sehr wohl dort. Die Zimmer sind schön, das Essen ist gut und ich kann gut abschalten.

Kommen wir zum Sportlichen. Wie beurteilen Sie Ihren derzeitigen Leistungsstand?

Hinz: Meine Form ist ansteigend, ich gehe mit einem guten Gefühl in die WM. Ich fühle mich läuferisch immer besser, das stimmt mich zuversichtlich. Wie es dann bei der WM letztlich laufen wird, werden wir ab Donnerstag sehen.

Welches Ziel haben Sie sich für die WM gesetzt?

Hinz: Ich will gute Rennen laufen und Spaß an den Wettkämpfen haben. Welche Platzierung letztlich auf der Ergebnisliste steht, muss man sehen. Dann hoffe ich noch, dass ich Teil der deutschen Staffel bin und dort mit den Mädels eine Medaille holen kann.

Haben Sie eine Lieblingsdisziplin?

Hinz: Eigentlich nicht. Ich laufe alle Disziplinen gerne und habe auch in allen Disziplinen schon bessere und schlechtere Ergebnisse erzielt.

Wenn Sie sich einen idealen Biathlon-Tag aussuchen könnten, wie sähe der aus?

Hinz: Minusgrade, die Sonne scheint, die Piste ist noch leicht gefroren, es liegt Schnee und viele Zuschauer stehen an der Strecke und feuern uns an … So könnte es immer sein (lacht).

Quelle: chiemgau24.de 13.02.20


Das sind die Sportler des Jahres 2019 im Landkreis Miesbach: (v.l.) Vanessa Hinz, Sophia Schwarz und Lucas Bögl.
Das sind die Sportler des Jahres 2019 im Landkreis Miesbach: (v.l.) Vanessa Hinz, Sophia Schwarz und Lucas Bögl.

Leser bleiben Lieblingen treu

Das sind die Sportler des Jahres 2019 im Landkreis Miesbach

von Julia Pawlovsky

Das Geheimnis ist gelüftet. Fünf Wochen hatten Sie Zeit, Ihre Sportler des Jahres 2019 im Landkreis Miesbach zu wählen. Hier finden Sie das Ergebnis.

Landkreis – Das Geheimnis ist gelüftet. Fünf Wochen hatten Sie, liebe Leserinnen und Leser, Zeit, Ihre Sportler des Jahres zu wählen. 5673 Coupons sind in der Redaktion der Heimatzeitung eingegangen, 8409 User haben online abgestimmt. Nun sind alle Stimmen ausgewertet, und das Ergebnis steht fest. Dabei blieben Sie Ihren Lieblingen treu: Wie in den vergangenen drei Jahren, sind auch 2019 wieder Biathletin Vanessa Hinz und Skilangläufer Lucas Bögl die Landkreis-Sportler des Jahres. Aber es gibt auch ein Novum. Noch nie hat ein Sportler in zwei Kategorien gewonnen – Sophia Schwarz ist das diesmal gelungen. Die 15-jährige Leichtathletin sicherte sich nicht nur den Titel der Nachwuchssportlerin des Jahres, sondern die Fischbachauerin gewann auch in der Mannschaftswertung mit der 800-Meter-Staffel der SG Hausham.

Vanessa Hinz gewinnt knapp mit zehn Stimmen Vorsprung

Knapp wie lange nicht mehr fällt das Ergebnis in der Frauen-Wertung aus. Hinz (SC Schliersee) setzte sich dabei mit 2072 Stimmen vor Skirennläuferin Marlene Schmotz (SC Leitzachtal) mit 2062 Stimmen durch. Es gaben also zehn Stimmen den Ausschlag. Und wer weiß wie das Ergebnis ausgesehen hätte, wäre Schmotz nicht Anfang Januar mit einem Kreuzbandriss ausgefallen. Aber entscheiden im Sport Hundertstel, sind es hier eben zehn Stimmen.

Lucas Bögl ist erneut der Stimmenkönig

Eindeutig ist hingegen die Wahl bei den Männern. Bögl gewann mit über 2000 Stimmen Vorsprung vor Kunstturner Felix Remuta. Überhaupt hat kein Athlet und keine Mannschaft auch nur annähern so viele Stimmen eingeheimst, wie der 29-Jährige. 3268 Leser stimmten für Bögl. Schon 2018 war der Holzkirchner Stimmenkönig.

Mannschaften machen es spannend

Ein enges Rennen lieferten sich in diesem Jahr die Erste Mannschaft des TEV Miesbach und die U18-Läufer-Staffel der SG Hausham. 77 Stimmen gaben am Ende den Ausschlag für die jungen Leichtathletinnen. Ähnlich spannend war es bei den Nachwuchssportlern. Auch hier gewann Schwarz und das vor Skirennläuferin Marlies Oberlechner (SC Kreuth) mit 150 Stimmen mehr.

Die ersten drei Sportler in jeder Kategorie sowie die Mannschaft des Jahres werden im Rahmen eines großen Festabends geehrt. Dieser findet heuer im Hotel Bussi Baby in Bad Wiessee mit Unterstützung unseres Partners Autohaus Steingraber statt.

jpa

Das Ergebnis 2019

Die erste Zahl gibt die Gesamtstimmen an, die zweite die Anzahl der eingesandten Coupons und die dritte steht für die Klicks.

Frauen

1. Vanessa Hinz, Biathlon: 2072 Stimmen gesamt (1671 Coupons, 401 online). 2. Marlene Schmotz, Ski Alpin: 2062 (1211, 851). 3. Viktoria Rebensburg, Ski Alpin: 1816 (1274, 542). 4. Natalie Geisenberger, Rodeln: 1186 (894, 292). 5. Ulrike Giesa, Leichtathletik: 935 (533, 402).

Männer

1. Lucas Bögl, Skilanglauf: 3268 (2645, 623). 2. Felix Remuta, Kunstturnen: 1232 (866, 366). 3. Andreas Eder, Eishockey: 1191 (860, 331). 4. Florian Wilmsmann, Skicross: 1131 (758, 373). 5. Leonhard Brader, Schießen: 635 (425, 210).

Nachwuchs

1. Sophia Schwarz, Leichtathletik: 2139 (1564, 575). 2. Marlies Oberlechner, Ski Alpin: 1989 (1624, 365). 3. Celia Trinkl, Snowboardcross: 1486 (1074, 412). 4. Hanna Dopjans, Radsport: 1212 (830, 382). 5. Enya Müller, Dressurreiten: 912 (454, 458).

Mannschaften

1. SG Hausham, weibliche U18-Staffel: 2490 (1501, 989). 2. TEV Miesbach, Eishockey Herren: 2413 (1996, 417). 3. TSV Hartpenning, Eisstock Frauen: 1088 (878, 210). 4. DJK Darching, Kegeln Frauen: 813 (662, 151). 5. TV Miesbach, Tischtennis Herren: 351 (292, 59).

Quelle: Merkur 07.02.20


Drama beim Stehendschießen: Vanessa Hinz leistete sich in der Verfolgung von Ruhpolding vier Schießfehler. Bereits in der Staffel schoss sie fünf Mal daneben und musste zwei Mal in die Strafrunde.
Drama beim Stehendschießen: Vanessa Hinz leistete sich in der Verfolgung von Ruhpolding vier Schießfehler. Bereits in der Staffel schoss sie fünf Mal daneben und musste zwei Mal in die Strafrunde.

Interview mit Biathletin des SC Schliersee

Vanessa Hinz: „Die Ansprüche sind schon höher“

von Michael Eham

Der letzte Biathlon-Weltcup vor der WM steht an. Wir haben mit Vanessa Hinz über die veränderte Situation im deutschen Team und ihre Probleme mit dem Schießen gesprochen.

Pokljuka – In diesen Tagen steht für die Biathleten die Generalprobe für die Weltmeisterschaften 2020 an. In Pokljuka (Slowenien) geht es für Vanessa Hinz vom SC Schliersee am Freitag (14.15 Uhr) im zweiten Einzel der Saison an den Start. Wir haben uns zuvor mit der 27-Jährigen über die bisherige Saison, die veränderte Situation im deutschen Team, ihre Probleme mit dem Schießen und die WM in Antholz (Südtirol) unterhalten.

Frau Hinz, Sie haben die WM-Norm bereits. Gehen Sie nun befreit in den letzten Weltcup vor der WM?

Vanessa Hinz: Natürlich schon befreiter. Der Einzel ist sehr schießlastig, da bin ich schon froh darüber. Ich werde aber trotzdem alles geben und angreifen.

Wenn Sie die ersten fünf Weltcups Revue passieren lassen, wie fällt Ihr Fazit aus?

Vanessa Hinz: Es geht langsam bergauf. In Östersund lief es noch nicht so, wie erhofft. In Hochfilzen ging es dann schon weiter nach vorne. Ich fühle mich von Rennen zu Rennen besser und schaue positiv nach vorne.

Vor allem im Stehendanschlag schwanken Ihre Leistungen. Können Sie sich das erklären?

Vanessa Hinz: Nicht wirklich, das sind immer wieder andere Kleinigkeiten. Ich war schon immer eine bessere Liegendschützin als stehend. Da bin ich auch stabil. Im Training passt’s im Stehen ja auch.

Kommt am Stehendanschlag der Kopf dazu?

Vanessa Hinz: Klar, manchmal schon. Wenn öfter was nicht funktioniert, dann ist das unterbewusst ganz hinten im Kopf in einer Schublade.

Der deutsche Kader durchlebt einen Umbruch. Wie ist die Stimmung im Team?

Vanessa Hinz: Das passt gut. Der Trend zeigt bei allen nach oben, und wir sind gut drauf.

Ist der Druck seit Laura Dahlmeiers Rücktritt gestiegen?

Vanessa Hinz: Sonst war alles gut, wenn eine von uns Achte wurde, weil Laura auf dem Podium stand. Das ist jetzt halt nicht mehr so. Auf mich persönlich ist der Druck von außen aber nicht gestiegen.

Sind Ihre eigenen Erwartungen höher geworden?

Vanessa Hinz: Die persönlichen Erwartungen werden natürlich höher, je länger man dabei ist. Am Anfang war’s noch cool, dass ich im Weltcup bin. Jetzt sind die Ansprüche schon höher.

In der Staffel hat’s noch nicht zu einem Podestplatz gereicht. Was rechnen Sie sich für die WM aus?

Vanessa Hinz: In den letzten Jahren waren wir im Weltcup oft vorne dabei und wurden dann bei den Höhepunkten Vierter oder Achter. Grundsätzlich gehen wir in der Staffel immer das Podium an.

Bisher haben nur drei deutsche Athletinnen die WM-Norm. Wissen Sie, in welcher Aufstellung Sie nach Antholz reisen?

Vanessa Hinz: Das weiß ich noch nicht. Wir haben aber fünf Startplätze im Sprint. Darum gehe ich davon aus, dass wir mindestens zu fünft nach Antholz fahren.

Quelle: Merkur 23.01.20


Nicht mehr aufzuholen war für Vanessa Hinz der Rückstand vom Schießen.

Schlierseerin versagen Nerven

Vanessa Hinz hat wieder Probleme mit dem Schießen

von Michael Eham

Drei Nachlader reichen Vanessa Hinz. Bei der Staffel in Ruhpolding muss die Schlierseerin gleich zwei Mal in die Strafrunde.

Ruhpolding – Man könnte mittlerweile sagen, dass auf jedes gute Rennen von Vanessa Hinz ein schlechtes folgt. Nach dem achten Platz im Sprint am Mittwoch, folgte am Freitag beim Weltcup in Ruhpolding ein ernüchternder Auftritt in der Staffel. Die Schlierseerin musste zwei Mal in die Strafrunde, das deutsche Team sich zum dritten Mal in dieser Saison mit Rang vier begnügen.

Vanessa Hinz übernahm auf Position vier

Hinz ging bei der Staffel-Generalprobe für die Weltmeisterschaften als dritte Läuferin ins Rennen. Die 27-Jährige übernahm von Franziska Preuß als Vierte mit zehn Sekunden Rückstand auf die führenden Französinnen. Dann sorgte Hinz für eine Runde sogar für Hoffnungen auf den ersten Staffel-Erfolg: Nach einer perfekten Schießeinlage im Liegen kam die Schlierseerin als Führende an den Stehendanschlag.

Drei Nachlader reichen Vanessa Hinz nicht

Dort angekommen, versagten der 27-Jährigen allerdings die Nerven. Selbst drei Nachlader reichten nicht, um alle Scheiben zu treffen, sodass zweimal schwarz zu sehen war. „Ich habe mich selber schwergetan“, hadert Hinz, die nach dem Rennen die Fehler analysierte. „Ich bin falsch gestanden und habe dadurch die Hüfte verdreht.“ Die beiden Strafrunden kompensierte Schlussläuferin Denise Herrmann zwar nicht komplett, sorgte mit Platz vier immerhin noch für einen versöhnlichen Abschluss.

„Wir waren das erste Mal in der Saison konkurrenzfähig. Und sieben von acht Schießen waren nahezu perfekt“, sagt Hinz enttäuscht. Für das Verfolgungsrennen am Sonntag hat sie wieder eine gute Ausgangsposition, sie geht als Achte in die Loipe.

Quelle: Merkur 17.01.20


Endlich null Fehler: Vanessa Hinz blieb im Sprint von Ruhpolding in beiden Schießen fehlerfrei.
Endlich null Fehler: Vanessa Hinz blieb im Sprint von Ruhpolding in beiden Schießen fehlerfrei.

Biathlon-Weltcup in Ruhpolding

Vanessa Hinz mit null Fehlern in Top Ten

von Michael Eham

„Ich weiß gar nicht mehr, wann ich zuletzt Null geschossen habe“: Biathletin Vanessa Hinz ist im Weltcup-Sprint von Ruhpolding beste Deutsche.

Ruhpolding – Im Sprint-Wettbewerb von Ruhpolding hat Vanessa Hinz am Mittwoch ihr bestes Saisonergebnis eingefahren. Mit perfekter Schießleistung und guter Performance in der Loipe wurde die Schlierseerin Achte. Nach nur kurzer Erholungsphase nach dem Massenstart am Sonntag, bei dem Hinz noch neun Schießfehler unterliefen, blieb sie in Ruhpolding komplett fehlerfrei.

Vanessa Hinz überzeugt vor heimischem Publikum

„Ich weiß gar nicht mehr, wann ich zuletzt Null geschossen habe“, sagt Hinz nach dem Rennen. Mit der Intention, das Rennen einfach genießen zu wollen, ging sie bei ihrem Heimweltcup an den Start. Das gelang ihr: Vor allem am Stehendanschlag, mit dem die 27-Jährige zuletzt Probleme hatte, zeigte sie einen souveränen Auftritt und traf alle Scheiben. „Es war schon schwierig vor heimischem Publikum“, erzählt Hinz. „Endlich konnte ich mal zeigen, was ich kann.“ Beim Sieg der Norwegerin Tiril Eckhoff griff Hinz, die in Ruhpolding lebt, erst spät mit Startnummer 55 in das Rennen ein.

Leistungssteigerung bei Vanessa Hinz 

Auf diese starke Leistung kann Hinz in einer durchwachsenen Saison aufbauen. „Ich habe ja doch noch nicht so viele gute Rennen gemacht,“ sagt Hinz. „Deshalb ist es nicht ganz leicht, in den Flow zu kommen.“ Eine Leistungssteigerung ist auf jeden Fall zu erkennen bei Hinz, die auch im Gesamtweltcup drei Plätze gutmachte. „Ich freue mich jetzt auf die Verfolgung am Sonntag mit einer guten Ausgangsposition.“ Zuvor geht es allerdings am Freitag in der Staffel an den Start.

Quelle: Merkur 15.01.20


Konzentriert geht Vanessa Hinz in die Heimrennen von Ruhpolding.

Rennen in Ruhpolding

Vanessa Hinz freut sich auf Heim-Weltcup

von Michael Eham

Ruhpolding ist die Wahlheimat von Vanessa Hinz. Dort macht die nächsten Tage der Biathlon-Weltcup Station. Für die Schlierseerin bedeute das Druck, aber auch Vorfreude.

Ruhpolding – Schlag auf Schlag geht es im Biathlon-Weltcup. Am Sonntag waren Vanessa Hinz (SC Schliersee) und Arnd Peiffer (WSV Clausthal-Zellerfeld) aus Holzkirchen noch in Oberhof im Massenstart im Einsatz, am Mittwoch (14.30 Uhr) geht es für die Frauen im Sprint von Ruhpolding schon weiter. Die Männer greifen am Donnerstag ins Geschehen ein.

Ruhpolding ist die Wahlheimat von Vanessa Hinz

Ruhpolding ist die Wahlheimat von Hinz. Im Sommer ist das der Ort, an dem sich die Schlierseerin auf die neue Saison vorbereitet. Deshalb kennt die 27-Jährige die Strecke und den Schießstand auch sehr gut. Ob das aber zwangsläufig ein Vorteil ist, da ist sich Hinz nicht sicher. „Natürlich kennt man die Abfahrten auswendig, aber man verliert vielleicht ein wenig den Scharfblick bei der Streckenbesichtigung“, sagt sie. „Außerdem kommt beim Heim-Weltcup noch zusätzlicher Druck dazu, weil ich beweisen möchte, was ich draufhabe.“

Vanessa Hinz bekommt Unterstützung von der Familie

Druck ist es noch nicht unbedingt, der auf die Schlierseerin wirkt, aber rund läuft es in dieser Saison noch nicht. Aktuell rangiert Hinz auf Platz 35 im Gesamtweltcup. Immerhin die WM-Norm des Deutschen Skiverbandes hat sie in der Tasche. In Ruhpolding wird auch die Familie Hinz vorbeikommen und ihre Tochter und Schwester anfeuern. „Ich freue mich schon auf meinen Heim-Weltcup“, erzählt Hinz. „Die Strecke ist gut hergerichtet.“ Vor allem in den ersten Tagen soll auch das Wetter noch mitspielen.

Quelle: Merkur 13.01.20


Eine gute Leistung zeigt Vanessa Hinz beim Heinweltcup in Oberhof.
Eine gute Leistung zeigt Vanessa Hinz beim Heinweltcup in Oberhof.

Rang 15 im Sprint

Vanessa Hinz knackt in Oberhof WM-Norm

von Michael Eham

Der Start ins neue Jahr ist Vanessa Hinz gelungen. Beim Heimweltcup in Oberhof knackt die Schlierseerin die WM-Norm.

Oberhof – Beim Heimweltcup in Oberhof hat Vanessa Hinz einen guten Start ins neue Jahr erwischt. Über den 7,5 Kilometer langen Sprint brachte die Schlierseerin am Donnerstag eine gute Leistung in die Loipe und wurde 15.. Dieser Rang sorgt in Kombination mit dem zwölften Platz in der Verfolgung in Hochfilzen im Dezember für das Erreichen der WM-Norm. „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“, sagte Hinz nach dem Rennen in der ARD. „Ich gehe eben Stufe für Stufe und nehme nicht den Lift.“

Vanessa Hinz muss einmal in die Strafrunde

Mit Startnummer zehn hatte Hinz das Feld größtenteils hinter sich. Im ersten Schießen, dem Liegendanschlag, blieb die 27-Jährige noch fehlerfrei, im Stehen musste sie einmal in die 150 Meter lange Strafrunde. Im Ziel hatte sie zwar 1:49 Minuten Rückstand auf die Siegerin Marte Olsbu Röiseland (Norwegen). Weiter geht’s am Samstag mit einer Staffel, für die sich Hinz empfohlen hat.

emi

Quelle: Merkur 09.01.20


In die Weihnachtspause geht es für Vanessa Hinz.
In die Weihnachtspause geht es für Vanessa Hinz.

Vier Schießfehler im Sprint

Vanessa Hinz vorzeitig in der Weihnachtspause

von Michael Eham

Es läuft bislang einfach nicht für Biathletin Vanessa Hinz. Im Sprint von Annecy-Le Grand Bornand verpasst die Schlierseerin die Weltcup-Punkte deutlich.

Annecy-Le Grand Bornand – Es läuft nicht in dieser Saison für Vanessa Hinz. Im Weltcup-Sprint von Annecy-Le Grand Bornand ist die Schlierseerin am Freitag nicht über einen enttäuschenden 64. Platz hinausgekommen. Bei der Regenschlacht in dem französischen Bergdorf waren die Biathletinnen schon nach kürzester Zeit vollkommen durchnässt. Das erschwerte nicht nur die Schießeinlagen, sondern ließ auch die Loipe mit fortgeschrittener Renndauer langsamer werden.

Vanessa Hinz mit vier Schießfehlern

Da Hinz im Gesamtweltcup hinter Franziska Preuss und Denise Herrmann platziert war, durfte sie sich nicht in die erste Startgruppe wählen. Sie bekam die Startnummer 52 zugelost, was ein erheblicher Nachteil war. Dennoch zeigte sie eine einigermaßen solide Laufleistung und brachte die 24.-schnellste Zeit auf die Loipe. Insgesamt vier Schießfehler und die damit verbundenen vier Strafrunden über je 150 Meter warfen die 27-Jährige allerdings weit nach hinten.

Vanessa Hinz nicht für weitere Rennen qualifiziert

Am Ende stand ein Rückstand von 2:21 Minuten zu Buche. Mit Rang 64 fuhr Hinz nicht nur keine Weltcup-Punkte ein, sondern qualifizierte sich auch nicht für das Verfolgungsrennen am Samstag. Durch die wenig erfolgreichen ersten drei Weltcup- Rennen ist Hinz außerdem nicht für den Massenstart am Sonntag qualifiziert und verabschiedete sich somit vorzeitig in die Weihnachtspause.

Quelle: Merkur 20.12.19


Auf einmal läuft’s: Mental befreit attackierte Vanessa Hinz von Platz 42 aus in der Verfolgung und schaffte es noch, Zwölfte zu werden. Es war sogar mehr drin.
Auf einmal läuft’s: Mental befreit attackierte Vanessa Hinz von Platz 42 aus in der Verfolgung und schaffte es noch, Zwölfte zu werden. Es war sogar mehr drin.

Von 42 auf 12 in der Verfolgung

Furiose Aufholjagd von Vanessa Hinz

von Michael Eham

In der Verfolgung von Hochfilzen hat Biathletin Vanessa Hinz gezeigt, wozu sie fähig ist. Nach der enttäuschenden Leistung im Sprint am Freitag hatten die Deutschen nichts zu verlieren.

Auch die Staffel am Samstag ging mit Platz zwölf in die Hose. Völlig losgelöst lief Hinz dafür gestern von Startplatz 42 los und arbeitete sich vor bis auf den zwölften Platz.

„Das war endlich mal das, was das ganze Team draufhat“, sagt Hinz zufrieden. „Ich habe einfach versucht, Spaß zu haben und das Rennen zu genießen.“

Das gelang der 27-Jährigen eindrucksvoll. Von Beginn an zeigte sie eine solide Laufleistung und konstant gute Schießeinlagen. Fehlerfrei ging sie aus der ersten Einlage, ehe sie im zweiten Liegendschießen den letzten Schuss danebensetzte.

„Ich habe einfach ruhig geschossen“, erzählt Hinz. Nervös wurde die Schlierseerin dann erst beim zweiten Mal Stehendschießen, nachdem sie bei der dritten Einlage wieder fehlerfrei blieb. „Da habe ich gemerkt, was möglich ist.“

Mit dem zwölften Platz hat Hinz die halbe Norm für die Weltmeisterschaft in Antholz geschafft. „Das hat man im Kopf, und dieses Ergebnis ist jetzt schon ein bisschen Sicherheit.“ Mit einem Blick auf die Rückstände wird dieser eine Fehler aus 20 Schuss dann doch wieder ärgerlich, denn ohne eine Strafrunde hätte die Biathletin vom SC Schliersee wohl schon die komplette WM-Norm erreicht. So fehlt ihr nun noch eine Top-15-Platzierung.

Quelle: Merkur 15.12.19


Es geht wieder los: Vanessa Hinz vom SC Schlierseer steigt am Sonntag in den Biathlon-Weltcup in Östersund ein.
Es geht wieder los: Vanessa Hinz vom SC Schlierseer steigt am Sonntag in den Biathlon-Weltcup in Östersund ein.

„Ich versuche, mich nicht verrückt zu machen“

Vanessa Hinz startet in siebte Weltcup-Saison

von Michael Eham

Die Biathleten eröffnen am Samstag die neue Weltcup-Saison. Vanessa Hinz greift am Sonntag ein und muss sich gegen junge Teamkolleginnen behaupten.

Östersund – Es heißt, ein guter Wintersportler wird im Sommer gemacht. Die Plagerei der Vorbereitung ist für Vanessa Hinz jetzt vorbei. Am Wochenende starten die Biathleten in die Weltcup-Saison 2019/20. Hinz geht mittlerweile in ihre siebte. „Deine eigenen Ansprüche ändern sich einfach“, antwortet Hinz auf die Frage, ob der Druck in dieser Saison größer sei. „Früher wurden wir die jungen Wilden genannt. Das bin ich jetzt nicht mehr.“ Die Jungen, die von unten nachrücken, heißen jetzt Anna Weidel (WSV Kiefersfelden) und Janina Hettich (SC Schönwald).

Vanessa Hinz ohne Verletzung in der Vorbereitung

Den ersten Schritt hat Hinz bereits im September gemacht, als sie sich bei der Deutschen Meisterschaft für das Weltcup-Team qualifizierte. In der Folge hatte die 27-Jährige leichte gesundheitliche Probleme. „Da bin ich in ein kleines Loch gefallen“, sagt die Schlierseerin. Mit den Monaten davor, gerade über den Sommer, ist Hinz allerdings sehr zufrieden. „Ich bin ohne Verletzungen und ohne Krankheiten durchgekommen und habe mich bis zur Deutschen Meisterschaft richtig gut gefühlt.“

Nach dem letzten zweiwöchigen Trainingsaufenthalt in Sjusjoen (Norwegen) und Vorbereitungswettkämpfen, blieb Hinz noch eine Woche länger in Norwegen, da dort die Trainingsbedingungen besser waren. In den Vorbereitungswettkämpfen – einem Sprint und einem Massenstart – wurde sie 23. und 15. „Das waren schnelle Trainings mit Startnummer“, sagt die 27-Jährige.

Vanessa Hinz blieb vergangene Saison hinter Erwartungen zurück

Hinz war im Anschluss noch einmal ein paar Tage zuhause und am Biathlon-Stützpunkt in Ruhpolding. Am Schliersee tankte sie ein bisschen Sonne, ehe es jetzt zur ersten Weltcup-Station Östersund (Schweden) wieder nach Skandinavien ging.In der vergangenen Saison fand dort die Weltmeisterschaft statt. Hinz kam dabei nicht über einen 19. Platz im Einzel hinaus, doch mit der deutschen Mixed-Staffel holte sie die Silbermedaille.

Auch im Weltcup blieb Hinz in der vergangenen Saison hinter den Erwartungen zurück. Am Ende stand Platz 27 im Gesamtweltcup. „Das wird natürlich nicht leichter von Jahr zu Jahr“, sagt Hinz. „Aber jeder Weltcup-Start ist eine neue Chance.“ An etwas Speziellem gefeilt hat die Schlierseerin nicht. „Man muss eigentlich an allem Feilen – egal ob Laufen oder Schießen“, sagt Hinz. „Die einen Wochen legt man mehr Wert auf die 2:1-Technik, an anderen Tagen mehr aufs Schießen, die Abläufe oder schnell zum ersten Schuss zu kommen.“

Vanessa Hinz startet am Sonntag im Sprint

Nun zeigt sich, was die Vorbereitung gebracht hat. Am Samstag findet eine Single-Mixed-Staffel statt, bei der Franziska Preuss und Erik Lesser für Deutschland an den Start gehen. In der Mixed-Staffel starten Karolin Horchler, Denise Herrmann, Benedikt Doll und Simon Schempp. Am Sonntag steigt dann auch Hinz in den Weltcup-Zirkus ein, wenn es im Sprint um die ersten Punkte im Gesamtweltcup geht. „Ich freue mich auf die Rennen und versuche, mich nicht verrückt zu machen.“

emi

Quelle: Merkur 29.11.19


Nicht zufrieden ist Stefanie Scherer vom SC Wall. Ihre Leistungen bei den Deutschen Meisterschaften reichten nicht für eine IBU-Cup-Nominierung.
Nicht zufrieden ist Stefanie Scherer vom SC Wall. Ihre Leistungen bei den Deutschen Meisterschaften reichten nicht für eine IBU-Cup-Nominierung.

Deutsche Meisterschaften in Ruhpolding

Landkreis-Biathleten auf ungeliebten Rollen

von Michael Eham

Die Landkreis-Biathleten sind lieber auf Ski als auf Rollen unterwegs. Dementsprechend gemischt fielen die Leistungen beim zweiten Teil der Deutschen Meisterschaften aus.

Ruhpolding – Was von außerhalb betrachtet vielleicht wie ein Selbstläufer aussieht, ist die Qualifikation für die neue Weltcup-Saison im Biathlon auch für erfahrene Athletinnen wie Vanessa Hinz nicht. Wenn man in der Weltelite angekommen ist, ist wohl die größte Herausforderungen, drin zu bleiben. Das ist der Schlierseerin in dieser Saison wieder gelungen. Wie berichtet, wurde die 27-Jährige am zweiten Wochenende der Deutschen Meisterschaften in Ruhpolding für das Weltcup-Aufgebot 2019/20 nominiert. Auch der in Holzkirchen lebende Arnd Peiffer (WSV Clausthal-Zellerfeld) wurde vom Trainerteam nominier. Ihr Ziel nicht erreicht hat Stefanie Scherer. Die 23-Jährige vom SC Wall verpasste die Nominierung für das IBU-Cup-Team, die zweite Liga im Biathlon.

Vanessa Hinz zufrieden mit Deutschen Meisterschaften

Zum Abschluss des Sommers zeigte Hinz auf Skirollern eine vernünftige Leistung. Im Speziallanglauf wurde sie Zweite hinter der derzeit weltweit stärksten Läuferin Denise Herrmann. „Ich merke schon, dass der Abstand nach ganz vorne noch groß ist“, gesteht Hinz. „Aber ich habe mich auf Roller gesteigert und fühle mich auf Ski wohler.“ Ganz aufschließen zu den Spitzenläuferinnen wird sie wohl aber auch im Winter nicht können. „Aber ich will noch näher rankommen.“ Beim Massenstart leistete sich Hinz vier Fehler im Liegendschießen und musste sechs Mal in die Strafrunde.

Stefanie Scherer verpasst Nominierung für IBU-Cup-Team

Beim Speziallanglauf eine gute Minute langsamer als Hinz und damit 14. war Scherer. „Damit kann ich schon zufrieden sein“, sagt die Wallerin, die insgesamt eine nicht zufriedenstellende Deutsche Meisterschaft hingelegt hat. „Es hat überall etwas gehapert“, meint die 23-Jährige. Im Massenstart unterliefen ihr fünf Schießfehler und sie beendete diesen als 20.. Damit reichte es in Kombination mit den Wettbewerben am Arber vom vergangenen Wochenende nicht für eine Nominierung für den IBU-Cup. „Die nächste Chance dafür habe ich Anfang Dezember“, sagt Scherer optimistisch. „Da kann ich mich mit meiner aktuellen Leistung wieder anbieten.“ Dort geht die Wallerin dann wieder im Alpencup an den Start. Zum Abschluss gewann Hinz mit Anna Weidel (WSV Kiefersfelden) und Marion Deigentesch (SV Oberteisendorf) den Staffelwettbewerb vor dem zweiten BSV-Team aus Scherer, Jessica Lange (SC Ruhpolding) und Elisabeth Schmidt (WSV Warmensteinach).

Jetzt geht es für die Biathleten in einen kurzen Urlaub, ehe die Wintervorbereitung startet. „Da sind noch mal einige Ausdauereinheiten dabei“, verrät Hinz. Dann können die ungeliebten Rollen endlich gegen Ski eingetauscht werden.

emi

Quelle: Merkur 16.19.19

Gerüstet fühlt sich Vanessa Hinz.
Gerüstet fühlt sich Vanessa Hinz.

Deutschen Meisterschaften auf Asphaltrollern

Erster Formtest für Vanessa Hinz, Stefanie Scherer & Co.

von Markus Eham

Da noch kein Schnee liegt, absolvieren die Biathleten die Deutschen Meisterschaften auf Asphalt. Am Start sind Vanessa Hinz, Stefanie Scherer und Arnd Peiffer.

Landkreis – Die Sommerpause für die deutschen Biathleten macht zwei Wochenenden eine Ausnahme. Wie jedes Jahr im September finden auch heuer wieder die Deutschen Meisterschaften auf Asphaltrollern statt. Vanessa Hinz (SC Schliersee) und Stefanie Scherer (SC Wall) treten an diesem Wochenende in Bayerisch Eisenstein in Sprint und Verfolgung an, ehe es nächstes Wochenende nach Ruhpolding für einen Langlaufwettkampf, den Massenstart und eine Staffel geht.

Vanessa Hinz ist zufrieden mit Sommervorbereitung

Hinz ist mit ihrer Sommervorbereitung heuer sehr zufrieden. „Ich hatte lange nicht mehr so eine gute Vorbereitung wie in diesem Jahr“, erzählt die Schlierseerin. „Ich bin ohne Verletzungen und Krankheiten durchgekommen und mit dem Training zufrieden.“ Mit Krankheiten hatte die 27-Jährige in der abgelaufenen Saison zu kämpfen und musste sogar auf den Weltcupstart in Oberhof verzichten (wir berichteten). Jetzt fühlt sich Hinz aber für die Deutschen Meisterschaften läuferisch gewappnet. „Man weiß nach dem Sommer aber nie wirklich, wo man steht.“

Mit ihren Teamkolleginnen vom Deutschen Ski-Verband hat Hinz bereits im Mai wieder mit dem Training begonnen. Und auch in diesem Jahr reiste das Team für Lehrgänge an die gewohnten Orte Antholz, Hochfilzen und Obertilliach und auch an die Seiser Alm, wo hauptsächlich Lauftraining und einige Bergtouren auf dem Programm standen. Auch eine gestandene Weltcup-Athletin wie Hinz muss sich für jede Weltcup-Saison neu qualifizieren, weshalb die 27-Jährige an allen Wettkämpfen der Deutschen Meisterschaft an den Start gehen wird.

Ein weiterer Weltcup-Athlet ist Arnd Peiffer, der ebenfalls bei den Meisterschaften an den Start gehen wird. Der gebürtige Niedersachse (Wolfenbüttel) hatte vor einigen Jahren Holzkirchen zu seiner Wahlheimat gemacht.

Stefanie Scherer büffelte fleißig

Für Scherer hingegen geht es in der neuen Saison um mehr Einsätze im IBU-Cup, der zweiten Liga im Biathlon. Schon im vergangenen Winter bekam die Athletin des SC Wall mehrfach die Chance, sich mit dem weltbesten Biathlon-Nachwuchs zu messen – und nutzte diese auch mehrfach. Für die 22-Jährige war die Sommervorbereitung etwas kürzer. Ende Juli wurde Scherer mit ihrem dritten Ausbildungsabschnitt bei der Landespolizei fertig. „Das fühlt sich schon gut an, wenn jetzt über die Hälfte vorbei ist“, sagt sie. Neben der Schule hieß es, so gut wie möglich zu trainieren. Bei der Polizei war Tobias Reiter – Ex-Co-Trainer des deutschen Damenteams – ihr Coach. „Das war alles super organisiert neben der Schule.“

Peter Kornatz

Anfang August kam Scherer in die Damen-Stützpunkt-Trainingsgruppe in Ruhpolding mit den Trainern Christian Mehringer und Florian Steirer. Ihre erste Vollzeittrainingswoche hatte Scherer erst vor einem Monat in Ramsau am Dachstein. „Da haben wir leider schlechtes Wetter erwischt, aber wir konnten ein bisschen auf Schnee trainieren“, resümiert sie. „Das war schon eine harte Probe, weil alle anderen doch schon seit Anfang Mai ganz andere Umfänge trainieren, während ich noch in der Schule bin.“

Insgesamt ist aber auch Scherers Sommer ohne Ausfälle über die Bühne gegangen, auch wenn die Deutschen Meisterschaften etwas früh stattfinden. „Aber hilft ja nix.“

Quelle: Merkur 05.09.19


So rührend dankte Vanessa Hinz ihrer Freundin Elisabeth Schicho
Stolz auf das Geleistete: (v.l.) Franz Schnitzenbaumer (Bürgermeister Schliersee), Elisabeth Schicho, Lukas Wasmeier, Vanessa Hinz, Cheyenne Loch und Michael Wörfel (Vorsitzender Skiclub).

„Wir kennen uns seit 24 Jahren“

So rührend dankte Vanessa Hinz ihrer Freundin Elisabeth Schicho

von Michael Eham

Beim Saisonabschluss des SC Schliersee stand Elisabeth Schicho im Mittelpunkt. Sie beendet ihre Karriere. Ihre lebenslange Freundin Vanessa Hinz nutzte den Anlass für eine rührende Geste.

Schliersee – Es machte nicht den Anschein einer Abschiedstournee von Elisabeth Schicho, als am Samstagabend die Gemeinde und der Skiclub Schliersee die Sportler dieses Wettkampfwinters empfingen und in die verdiente Sommerpause schickten. Vielmehr feierten die Gäste um Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier, Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer und Landkreissportreferentin Sabine Kirchmair eine Zwischenstation im Leben der Langläuferin, die ihre Karriere nach der Saison beendete (wir berichteten) und ab Oktober in Oslo studieren wird. Neben der 27-jährigen Schicho wurden auch Skifahrer Lukas Wasmeier, Snowboarderin Cheyenne Loch und Biathletin Vanessa Hinz gewürdigt.

Zum Dank an Elisabeth Schicho: Vanessa Hinz macht rührendes Geschenk

Hinz war es auch, die für den wohl emotionalsten Moment im Hotel Gasthof Terofal sorgte. Nach der Laudatio des Langlauftrainers der beiden Freundinnen, Gerd Müller, in der er die Karriere von Schicho Revue passieren ließ, übernahm Hinz kurzerhand das Mikrofon und erzählte von gemeinsamen Karriereschritten und von durchzechten Nächten in der Abizeit an der Christopherus-Schule in Berchtesgaden. „Wir haben jetzt 24 Jahre zusammen verbracht und du warst mir immer einen Schritt voraus und ein Vorbild für mich“, sagte Hinz sichtlich bewegt. „Letztes Jahr haben wir beide unseren Kindheitstraum erreicht und waren gemeinsam in Pyeongchang bei den Olympischen Spielen.“ Dann übergab die 26-Jährige der ein Jahr älteren Schicho ein Bild, das Beide zeigt. „Darüber freue ich mich wahnsinnig“, erzählte Schicho später am Abend. „Wir haben so viel zusammen erlebt – das realisiert man erst danach.“

SC Schliersee: Die Wintersportler profitieren vom Rückhalt im Verein

Der Rückhalt aus der Gemeinde und des Skiclubs sei ihr immer eine Stütze gewesen. „Ich spürte, dass die Leute in den guten und in den schweren Zeiten immer hinter mir gestanden haben.“

Vom Rückhalt in der Heimat hat auch Cheyenne Loch profitiert, die nach mehreren schweren Verletzungen im vergangenen Jahr ihre erste richtige Comeback-Saison feierte. „Wenn dann mal ein Plakat am Ortseingang hängt, dann stärkt einen das natürlich.“

Für den Lacher des Abends sorgte Lukas Wasmeier, der– angesprochen auf seinen starken Ritt bei der Deutschen Meisterschaft im Super-G (Siebter) und in der Kombination (Dritter) – antwortete: „Da hat da Papa scho Bluat g’leckt.“ Bei den Verabschiedungen ließ sich dann beobachten: Die Schlierseer bleiben weiter Fans ihrer Sportler – auch nach der aktiven Karriere.

Quelle: Merkur 05.05.19


Durchwachsen verlief die Saison von Biathletin Vanessa Hinz vom SC Schliersee.

„Das war vom Kopf her ziemlich anstrengend“

Vanessa Hinz: Saison mit Höhen und Tiefen

von Michael Eham

Vanessa Hinz blickt auf eine durchwachsene Saison zurück.  „Ich bin jetzt echt froh um meine Pause“, sagt die Schlierseerin.

Schliersee – Es wäre nicht fair, die Saison von Biathletin Vanessa Hinz (SC Schliersee) auf zwei Rennen am Ende zu reduzieren. Zwei Rennen – der Sprint und die Staffel bei den Weltmeisterschaften in Östersund (Schweden) – bei denen tatsächlich so gut wie alles schief gelaufen ist, spiegeln nicht die komplette Saison wider. „Klar, mit dem Ende der Saison bin ich selbst auch nicht zufrieden“, gibt die Schlierseerin zu, die vergangene Woche ihren 27. Geburtstag feierte und schon fast passend dazu den Gesamtweltcup auf Platz 27 beendete. In der Saison 2017/18 lag sie am Ende noch auf Rang zehn.

Blickt man allerdings auf die gesamte Saison, so stehen für Hinz auch mehrere Top-15 Platzierungen, ein Podestplatz und eine WM-Medaille zu Buche. „Die Saison hatte einige Höhen und Tiefen“, resümiert Hinz, die im Januar mit einer längeren Erkrankung zu kämpfen hatte. „Auch solche Dinge muss man in das Saisonfazit mit einfließen lassen“, meint die Biathletin. Das habe sie auch am Mittwoch in den Abschlussgesprächen mit den Trainern besprochen.

Die Saison der Schlierseerin begann vielversprechend. Gleich drei Mal lief sie in Hochfilzen (Tirol) und Nove Mesto (Tschechien) auf einen Top-15-Platz. „Mit dem Anfang bin ich richtig zufrieden“, sagt Hinz daher. Nach der Weihnachtspause musste sie allerdings krankheitsbedingt den Biathlon auf Schalke absagen und verpasste auch den Heimweltcup im thüringischen Oberhof.

Seit dieser Pause hatte Hinz mit ihrer Form zu kämpfen und haderte mit ihren Leistungen. „Das war vom Kopf her ziemlich anstrengend“, gibt die Zollbeamtin zu, die sich immer wieder aus diesen Tiefs kämpfen musste. Doch zuletzt zeigte die Schlierseerin noch einmal starke Leistungen und holte beim Massenstart in Antholz (Südtirol) etwas überraschend mit Rang drei einen Podiumsplatz. Damit ist Hinz eine der fünf Athletinnen aus dem sechsköpfigen Weltcup-Team des Deutschen Skiverbands (DSV), die in dieser Saison auf das Podest gelaufen ist.

In der Summe musste das DSV-Team allerdings an Erfolgen einbüßen. So ging in diesem Jahr sowohl die Staffel- als auch die Nationenwertung an Norwegen. „Im Schießen haben wir schon abgebaut. Das zieht sich auch durch das ganze Team“, sagt Hinz. Andere Nationen hätten aufgeholt.

Zum Schluss holte Hinz bei den Weltmeisterschaften gemeinsam mit Arnd Peiffer (WSV Clausthal-Zellerfeld), der in Holzkirchen wohnt, die Silbermedaille mit der Mixed-Staffel. „Damit kann man natürlich immer zufrieden sein“, sagt Hinz. Die Zollwettkämpfe, die diese Woche in Galtür (Österreich) stattfanden, musste sie aufgrund einer Erkältung absagen. Ein ausführliches Fazit will Hinz nochmals gemeinsam mit dem Trainerteam nach ihrem Urlaub ziehen. Dann wird auch die Planung des Sommertrainings besprochen.

Jetzt geht es für die Schlierseerin aber erst einmal gemeinsam mit ihrer Schwester in den Urlaub nach Marrakesch. „Ich bin jetzt echt froh um meine Pause.“

emi

Quelle: Merkur 29.03.19


Die Silber-Staffel: (v.l.) Benedikt Doll, Arnd Peiffer, Denise Herrmann und Vanessa Hinz freuen sich bei der Flower Ceremony über die erste Medaille bei der Biathlon-WM.

„Klar sind zwei Nachlader am Schluss ärgerlich“

Hinz und Peiffer holen Silber

von Michael Eham

Was für ein Auftakt der Biathlon-WM: Vanessa Hinz und Arnd Peiffer holen mit der deutschen Staffel Silber.

Östersund – Es ist die erhoffte erste Medaille für den Deutschen Skiverband (DSV) bei der Biathlon-Weltmeisterschaft im schwedischen Östersund geworden. Die Mixed-Staffel um Startläuferin Vanessa Hinz (SC Schliersee) zeigte am Donnerstagnachmittag eine starke Leistung und holte Silber. Mit an Bord war auch Arnd Peiffer, der seinen Wohnort ja nach Holzkirchen verlegt hat. Die Staffel komplettierten Benedikt Doll und Denise Herrmann, die die erkältete Laura Dahlmeier vertrat. Auch ohne die Olympiasiegerin wurde das deutsche Team seiner Rolle als Mitfavorit gerecht.

Erwartungsgemäß ging der Sieg an die norwegische Staffel um die Stars Marte Olsbu Roeiseland und Johannes Thingnes Boe, die am Ende knapp 14 Sekunden Vorsprung hatte. Bis zum achten und letzten Schießen hatte das deutsche Team noch die Chance auf Gold – Norwegens Schlussläufer Vetle Sjaastad Christiansen legte allerdings eine souveräne Schießleistung hin und sicherte den Norwegern das erste Gold der Weltmeisterschaft. Bronze holte die italienische Staffel, allerdings mit über einer Minute Rückstand.

Hinz, die gewohnt als Startläuferin an den Start ging, erwischte bei starkem Schneefall einen guten Einstieg in das Rennen und blieb im ersten Schießen, dem Liegendanschlag, fehlerfrei. Mit 7,5 Sekunden Rückstand auf die Italienerin Lisa Vittozzi ging sie in die zweite Runde. Beim Stehendschießen zeigte Hinz dann Nerven und musste zwei Patronen nachladen. „Ich hätte es gerne besser gemacht“, haderte sie im ARD-Interview. „Ich habe bis zum Schluss gekämpft, das kann ich mir nicht vorwerfen. Aber klar sind zwei Nachlader am Schluss ärgerlich.“ Mit knapp 30 Sekunden Rückstand übergab Hinz schließlich auf Ersatzläuferin Herrmann.

Diese rechtfertigte ihren Start prompt. Schon auf der ersten Runde holte die starke Läuferin einige Sekunden auf. Nach dem Liegendanschlag zog Herrmann an der strauchelnden Dorothea Wierer vorbei. Neben den Italienern (14 Nachlader) scheiterte auch die französische Staffel (15 Nachlader/Platz acht) als eigentlicher Mitfavorit am Schießstand. Herrmann übergab dann sogar als Führende an Peiffer, der gegen Boe den Kürzeren zog. Peiffer benötigte insgesamt zwei Nachlader. Am Ende übergab er als Zweiter mit gut sieben Sekunden Rückstand. Doll schafft es dann nicht mehr, an Christiansen vorbeizugehen, sicherte der deutschen Staffel bei starkem Schneefall aber souverän die Silbermedaille. „Es ist viel zäher als die letzten zwei Tage und ein bisschen tief“, sagte Hinz. „Aber die Bedingungen sind für alle gleich.“

Schon am Freitag geht es für die Biathletinnen weiter. Im Sprint (16.15 Uhr) gibt es die nächsten Chancen auf Medaillen.

Quelle: Merkur 07.03.2019


Endlich wieder in der Spur: Vanessa Hinz (l.) holt in Antholt den zweiten Podestplatz ihrer Karriere.

„Das Ergebnis ist richtig befreiend“

Hinz Dritte im Massenstart

von Michael Eham

Endlich hat es mal wieder geklappt: Vanessa Hinz holt in Antholz den zweiten Podestplatz ihrer Karriere: Die Schlierseerin wird im Massenstart Dritte.

Antholz – Endlich hat mal wieder vieles gepasst bei Vanessa Hinz. Endlich hat sie sich selbst einmal wieder bewiesen, dass sie es kann. Und endlich gab es auch mal wieder einen Podestplatz – den zweiten ihrer Karriere nach dem Sieg in Kontiolahti vergangene Saison. Im Massenstart von Antholz wurde die Schlierseerin Dritte.

Bislang wollte es bei Hinz in dieser Saison noch nicht so recht laufen. „Ich habe mir so viele Gedanken gemacht“, sagt sie. „Das Ergebnis ist richtig befreiend.“ Noch am Donnerstag im Sprint und am Samstag in der Verfolgung haderte die 26-Jährige mit ihrer Leistung. Mit zwei Fehlern und Problemen mit dem Magazin beim Schießen kam die Biathletin des SC Schliersee im Sprint nur als 38. ins Ziel. Mit eineinhalb Minuten Rückstand ging sie in den Verfolgungswettbewerb und machte noch zwölf Plätze gut. „Ich war etwas ratlos“, sagt Hinz, die unzufrieden war, nachdem sie erst den Weltcup in Oberhof absagen musste und danach nicht mehr in die Spur fand.

„Aber ich habe unfassbar viel Zuspruch von Sponsoren, Fans und meiner Familie bekommen.“ Ihnen allen möchte sie den dritten Platz im Massenstart widmen. Sie sei überwältigt und könne ihre Gefühle kaum in Worte fassen. Beim Sieg von Laura Dahlmeier kam Hinz mit 16 Sekunden Rückstand ins Ziel – weniger als eine Sekunde vor der Schwedin Hanna Oeberg. „Das war noch einmal knapp, aber ich wollte den Zieleinlauf genießen“, erklärt sie ihren entspannten Einlauf vor den jubelnden 29 000 Zuschauern. Mit 19 von 20 Schüssen musste sie nur nach dem ersten Liegendschießen einmal in die Strafrunde. Danach arbeitete sie sich kontinuierlich nach vorne und lieferte sich auf der Schlussrunde ein Duell um Platz zwei mit der Tschechin Marketa Davidova „Ich habe aber nicht den zweiten Platz verloren, sondern den Dritten gewonnen.“

 Quelle: Merkur 27.01.2019


Fanclubsteckbrief: Vanessa Hinz Fanclub

„Vanessa Hinz Fanclub“

Gründung: 08.05.2015 in Schliersee

Mitglieder: derzeit 70 Mitglieder zwischen 16 und 70 Jahren, darunter viele Juniormitglieder

Weltcups: die meisten Mitglieder sind in Antholz, Ruhpolding und Hochfilzen vor Ort, teilweise auch Oberhof, Oslo und Östersund

Aktivitäten während des Sommers:  Im Sommer findet traditionell unser Fanclubtreffen statt, idealer Weise mit Vanessa. Außerdem fahren wir noch zu den Deutschen Meisterschaften.

Wir unterstützen: Außer Vanessa unterstützen wir natürlich auch die restlichen Deutschen aber wir haben da keinen den wir mehr unterstützen als einen Anderen.

Ausstattung: Man kann uns an unserer Fanclubkleidung erkennen, mittlerweile haben wir so einiges angefangen von der Mütze, Schal, Jacke bis hin zum T-Shirt für den Sommer in Vanessas Lieblingsfarbe Türkis.

Schönstes Ereignis: Das schönste Ereignis war die WM 2017 in Hochfilzen und der WM Empfang in Schliersee.

Kontakt: Unser Fanclub ist über die Homepage zu erreichen (https://vanessahinzfanclub.de, übers Kontaktformular), wer Mitglied werden möchte findet auf der Startseite direkt einen Link zum Mitgliedsantrag.

Quelle: biathlon-news.de


Vanessa Hinz trägt sich in das Goldene Buch ein

Die Schlierseer Biathletin und Teilnehmerin der Olympischen Spiele in Südkorea, Vanessa Hinz, hat sich nun in das Goldene Buch des Landkreises Miesbach eingetragen. Bei dem ursprünglichen Empfang zu Ehren aller Teilnehmer der Spiele aus dem Landkreis Miesbach war sie leider verhindert. Für Hinz war es bereits die zweite Eintragung in das Ehrenbuch – nach dem zweifachen Gewinn der Goldmedaillen im Biathlon bei den Weltmeisterschaften in Hochfilzen im Jahr 2017.

Für Landrat Wolfgang Rzehak war es eine große Freude, dass er die sympathische Sportlerin aus Schliersee jetzt zu einem Einzeltermin empfangen durfte. So gab es zwar diesmal keine Blasmusik, doch der Landrat konnte die 26-jährige Zolloberwachtmeisterin ausgiebig zu ihren sportlichen Erfolgen und zu ihren Plänen befragen.

Vanessa Hinz startet für den SC Schliersee. Ihre Karriere hatte sie als Langläuferin begonnen, war dann 2012 zum Biathlon gewechselt. Sie ist bisher dreimal Biathlon-Weltmeisterin geworden, jeweils immer mit der Staffel, 2015 in Kontiolathi (Staffel) und 2017 Hochfilzen (Mixed und Staffel).

Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang – Südkorea verpasste sie die Medaillen-Ränge knapp: Im Sprint wurde sie Fünfte, 15 Sekunden betrug der Abstand zum dritten Platz.

In der Mixed-Staffel war sie Startläuferin. Die Staffel wurde Vierte. Der italienische Zielläufer schnitt Arnd Peiffer (Holzkirchen) kurz vor dem Ziel den Weg ab. Doch ein Protest der deutschen Delegation war erfolglos.

Im März 2018 hat Vanessa Hinz den ersten Einzelsieg im Weltcup erreicht. Im finnischen Kontiolahti wurde sie Erste nach Massenstart über 12,5 Kilometer Strecke. Momentan hat sie das Training auf Schnee aber noch nicht wieder aufgenommen, doch im Weltcup und bei der Weltmeisterschaft will sie starten.

Landrat Rzehak wünschte der jungen Sportlerin für die Zukunft von ganzem Herzen alles Gute und sehr viel sportlichen Erfolg. Die Sportlerin könne sehr gerne wieder kommen, scherzte er. Drei Eintragungen in das Goldene Buch des Landkreises Miesbach hat bisher noch niemand erreicht.

Quelle: Facebook Landkreis Miesbach 20.06.2018


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die letzte Hürde ist geschafft

Vanessa Hinz gelingt ihr erster Einzelsieg

Es sind 13,5 Sekunden. 13,5 Sekunden, die Vanessa Hinz am ende den ersten Weltcupsieg ihrer Karriere in einem Einzelrennen bescheren. Die Schlierseerin läuft kopfschüttelnd über die Ziellinie und verneigt sich vor dem Publikum.

Im Massenstart von Kontiolahti (Finnland) muss Hinz 20 Schüsse unterbringen und trifft 20 Mal ins Schwarze. Damit gelingt ihr nach Titeln mit dem Team endlich auch allein ein Sieg.

„Ich bin einfach nur überglücklich“, sagt sie nach dem Triumph im ZDF-Interview. Die 25-Jährige wusste, dass sie mit der Qualifikation im Massenstart zu den besten 30 Biathletinnen der Welt gehört – und jetzt steht sie ganz oben. Bis zum letzten Schießen blieb es spannend. Gemeinsam mit Lisa Vitozzi (Italien) und Anais Chevalier (Frankreich) ging Hinz an den Schießstand.

So oft hatte die Schlierseerin Pech beim letzten Schießen. Zuletzt im Olympia-Sprint von Pyeongchang, als sie den letzten Schuss knapp danebensetzte und sich damit um eine Medaille brachte. Auch am Sonntagabend im finnischen Kontiolahti wurde es noch einmal spannend, denn auch hier ging die letzte Patrone ganz knapp an den Rand der Scheibe. Doch das Quäntchen Glück lag diesmal in den Händen von Hinz: Die Scheibe fiel, und die 25-Jährige ging mit einem soliden Vorsprung von knapp einer halben Minute in die Schlussrunde.

„Ich habe immer noch daran gezweifelt“, gibt Hinz zu. Den Vorsprung ließ sie sich allerdings nicht mehr nehmen, und so schaffte sie nicht nur ihren ersten Podestplatz in einem Einzelrennen, sondern trat auch gleich das erste Mal den Gang auf die Spitze des Treppchens an. Überglücklich dankte sie nach dem Rennen dem gesamten Team, denn auch die Skier waren für den großen Coup optimal hergerichtet.

Und dennoch hatte Hinz vor dem Rennen noch etwas mit sich gehadert: „Es war ein bisschen der Wurm drin.“ Im Training sei es richtig gut gelaufen, in den vorherigen Wettbewerben habe sie die Leistung dann nicht zeigen können. Noch am Tag zuvor musste sich Hinz im Single-Mixed-Relay gemeinsam mit Roman Rees mit Platz elf begnügen. Von den zehn Nachladern verursachte Hinz ganze acht. Das tut 24 Stunden später nichts mehr zur Sache. Denn jetzt hat Hinz allein einen Weltcupsieg – mit null Fehlschüssen.

Michael Eham

Quelle: Merkur 11.03.2018


Die Sportler des Jahres 2017: Vanessa Hinz und Lucas Bögl.

Sportler des Jahres 2017: Titelverteidigung mal zwei

8741 Stimmen sind ausgezählt, die Entscheidung ist gefallen: Die Sportler des Jahres 2017 im Landkreis Miesbach sind dieselben wie 2016. Hier gibt es alle Ergebnisse.

Landkreis – 8741 Stimmen sind ausgezählt, die Entscheidung ist gefallen: Die Sportler des Jahres 2017 im Landkreis Miesbach sind dieselben wie 2016: Wieder geht der Titel in der Frauen-Wertung an Vanessa Hinz, wieder war Lucas Bögl bei den Männern nicht zu schlagen. Bei der Mannschaft und im Nachwuchs gab es allerdings Premieren.

Biathletin Vanessa Hinz (SC Schliersee) krönte sich 2017 zur Doppel-Weltmeisterin. Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben die 25-Jährige dafür zur Landkreis-Sportlerin gewählt. Absoluter Stimmenkönig ist aber Lucas Bögl: 3313 Leser stimmten für den Skilangläufer aus Holzkirchen – so viele Stimmen bekam niemand sonst. Bögl belegte im vergangenen Jahr bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft überraschend Platz sechs mit der deutschen Staffel.

Mit 2968 Stimmen liegt auch Biathletin Stefanie Scherer in der Lesergunst ganz vorne: Die 21-Jährige vom SC Wall ist daher unsere Nachwuchssportlerin des Jahres. Deutlich war auch die Entscheidung in der Kategorie Mannschaften: Auf die Eisstockschützinnen Maria und Barbara Dialler, Katharina Spermann sowie Marianne und Barbara Guggemos von EC Fischbachau entfielen 2457 Stimmen. Die fünf holten sich 2017 das Double aus Meistertitel und Pokal.

Das Ergebnis zeigt auch: Wir sind ein Wintersport-Landkreis. Konnte im vergangenen Jahr Radsportlerin Lena Ostler die Dominanz als Nachwuchs-Sportlerin noch durchbrechen, gehen 2017 alle vier Titel ausnahmslos an Wintersportler. Im Kasten finden Sie die Übersicht aller nominierten Athleten und Teams. Die erste Zahl gibt dabei die Gesamtstimmen an, die zweite die Zahl der eingesandten Coupons, und die dritte steht für die Klicks bei der Online-Abstimmung.

Die Ergebnisse im Überblick

FRAUEN

1. Vanessa Hinz, Biathlon, 2721 Stimmen gesamt (2592 Coupons, 129 online)

2. Viktoria Rebensburg, Ski Alpin, 2419 (2282, 137)

3. Natalie Geisenberger, Rennrodeln, 1673 (1591, 82)

4. Cheyenne Loch, Snowboard Alpin, 339 Stimmen (252, 87)

5. Ariane Servatius, Feldhockey, 333 Stimmen (233, 100)

MÄNNER

1. Lucas Bögl, Skilanglauf, 3313 (3225, 88)

2. Felix Remuta, Kunstturnen, 1475 (1359, 116)

3. Andreas Eder, Eishockey, 1346 (1299, 47)

4. Florian Wilmsmann, Skicross, 644 (612, 32)

5. Benedikt Zeisel, Fußball, 451 (384, 67)

NACHWUCHS

1. Stefanie Scherer, Biathlon, 2968 (2892, 76)

2. Florian Erlacher, Ski Alpin, 1493 (1455, 38)

3. Andreas Estner, Motorsport, 1149 (1122, 27)

4. Christina Stumböck, Leichtathletik, 1111 (1064, 47)

5. Felix Krammer, Golf, 413 (373, 40)

MANNSCHAFTEN

1. EC Fischbachau, Eisstockschießen, 2457 (2269, 188)

2. TEV Miesbach, Eishockey, 1631 (1578, 53)

3. TuS Holzkirchen, Fußball, 1277 (1220, 57)

4. Maloja Pushbikers, Radsport, 835 (759, 76)

5. Judo-Team Oberland, Kampfsport, 749 (695, 54)

Quelle: Merkur 23.02.2018


Olympische Winterspiele 2018

Hinz ganz nah an der Medaille

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Enttäuschung pur: Vanessa Hinz und Erik Lesser werden im Zielb ereich von Betreuern getröstet. © Hendrik Schmidt / dpa

von Michael Eham

Vanessa Hinz macht in der Mixed-Staffel ein ganz starkes Rennen und bleibt in beiden Schießen fehlerfrei. Doch am Ende reicht es für die deutsche Biathlon-Mannschaft nur zu Rang vier.

Pyeongchang – Es war wohl eines der bittersten Rennen ihrer Karriere. Am Ende der Biathlon-Mixed-Staffel hat Vanessa Hinz (SC Schliersee) ihre erste olympische Medaille knapp verpasst. Gemeinsam mit dem Team – bestehend aus Laura Dahlmeier (SC Partenkirchen), Erik Lesser (SV Eintracht Frankenhain) und Arnd Peiffer (WSV Clausthal-Zellerfeld) – wurde die 25-Jährige nur Vierte. Noch bis zum vorletzten Schießen lag die deutsche Mannschaft auf Gold-Kurs.

Das Rennen begann für Team Deutschland richtig gut. Hinz übernahm auf der ersten Runde zwischendurch sogar die Führungsarbeit. „Natürlich war das nicht leicht nach den letzten Rennen“, gibt die Schlierseerin zu und spielt dabei auf den Massenstart vom Samstag an, in dem sie nur 25. wurde. „Aber die Nominierung für die Mixed-Staffel und das Training am Montag haben mir Selbstbewusstsein gegeben.“

Das bewies die 25-Jährige vom SC Schliersee schon beim ersten Schießen, das sie in nur 25 Sekunden fehlerfrei absolvierte. Hinz ging in der Spitzengruppe gemeinsam mit den Läuferinnen aus Italien, Kasachstan und Frankreich in die Loipe. Sie blieb dran und rechtfertigte auch mit einem fehlerfreien Stehendanschlag die Entscheidung der Trainer. „Die Bedingungen waren nicht die leichtesten, aber ich denke, mir ist das ganz gut gelungen“, sagt Hinz zufrieden mit ihrem Auftritt. Das zeigte sie nochmals auf der letzten Runde, in der sie sich dicht hinter der italienischen Führenden Lisa Vittozzi einreihte und mit nur 2,2 Sekunden Rückstand an Dahlmeier übergab. Diese brachte Deutschland dann in Führung und übergab mit einer halbe Minute Vorsprung an Lesser.

Auch dieser blieb souverän und hielt die Konkurrenz auf Abstand. Doch mit Schlussläufer Peiffer, der kurzfristig für den angeschlagenen Simon Schempp eingesprungen war, begann das Drama. Mit 32 Sekunden Vorsprung auf das Verfolgertrio Italien, Frankreich und mittlerweile Norwegen, ging Peiffer ins Rennen. Im Liegen musste er zweimal nachladen, der Vorsprung schrumpfte. Martin Fourcade zeigte in der Folge eine Machtdemonstration und sicherte Frankreich die Goldmedaille. Ihm zog der Norweger Emil Hegle Svendsen nach, sodass der Kampf um Bronze zwischen Peiffer – der auch beim Stehendschießen nachladen musste – und dem Italiener Dominik Windisch ausgetragen wurde. Der Deutsche zog den Kürzeren.

„Das ist natürlich ärgerlich, und ich bin enttäuscht“, gesteht Hinz. „Aber ich mache Arnd absolut keinen Vorwurf. Das passiert einfach.“ Mit ihrer Leistung kann sie sehr zufrieden sein.

Quelle: Merkur 20.02.2018


Olympische Winterspiele 2018

Hinz nervös wie beim Raiffeisen-Cup

 

 

 

 

 

 

 

Weiter geht’s. Vanessa Hinz (l.) startet am Samstag im 12,5 Kilometer langen Massenstart. © Michael Kappeler / dpa

von Michael Eham

Ihr Olympia-Debüt hat Biathletin Vanessa Hinz am vergangenem Samstag bravurös gemeistert. Dennoch geht sie auch am Samstag wieder mit Aufregung in den Massenstart.

Pyeongchang – Acht Tage ist die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang jetzt her. Eine Woche ist vergangen, seit Vanessa Hinz ihren ersten Wettkampf auf der größtmöglichen Sportbühne hatte. Eine Woche ist auch ihr starker Auftritt im Olympia-Sprint her. Und noch immer hat sich die Aufregung bei der 25-Jährigen noch nicht ganz gelegt. Auch nicht vor dem Massenstart am Samstag. Nach ihrem fünften Platz im Sprint und Rang 13 in der Verfolgung pausierte Hinz im Einzelwettbewerb am Donnerstag. Dieser hätte eigentlich schon einen Tag vorher stattfinden sollen, wurde allerdings aufgrund zu starkem Windes verschoben.

„Natürlich ist das eine Herausforderung mit dem Wind“, erklärt die Schlierseerin, die das Problem von den Trainings und ihren Wettkämpfen in Pyeongchang kennt. „Der Wind bleibt nicht konstant, und wenn dich da eine Böe wegdrückt, dann ist es halt einfach schwierig.“

Weiterhin zieht die deutsche Mannschaft die Zeitumstellung von vier statt acht Stunden durch. Damit kommt Hinz auch gut klar. „Ich fühle mich immer noch gut und fit“, sagt sie zuversichtlich. Sie ist von Anfang an gut in Südkorea angekommen. Ein bisschen komisch sei die halbe Zeitumstellung allerdings schon noch. Das wird sich wohl auch nicht mehr ändern – genauso wenig wie die Aufregung vor den Rennen. „Da ist es eigentlich wurscht – selbst wenn’s ein Raiffeisen-Cup wäre, wäre ich noch ein bisschen aufgeregt.“

Quelle: Merkur 16.02.2018


Sensationelles Debüt von Vanessa Hinz bei Olympia

„Du rockst das Ding jetzt!“

Auf den Punkt in Top-Form: Vanessa Hinz überraschte bei ihrer Olympia-Premiere mit einer starken Leistung. Mit etwas mehr Konzentration beim letzten Schuss wäre sogar eine Medaille möglich gewesen.

 

Es war knapp. Sehr knapp. Es waren ein paar Millimeter oberhalb des des Zielfeldes, die Biathletin Vanessa Hinz am Ende ihres ersten olympischen Rennens von der großen Sensation trennten.

Beim Sprintwettbewerb von Pyeongchang wurde die 25-Jährige aus Schliersee letztlich Fünfte – und das ist ein richtig starkes Ergebnis.

Ihr erstes olympisches Rennen bescherte der ehemaligen Langläuferin einen Cocktail an Emotionen: „Das ist natürlich der Wahnsinn“, stellte sie fest. Für den großen Traum von Olympia arbeite jeder Sportler jahrelang hin – es sei das eine große Ziel. Und wenn der große Tag da ist, muss man liefern. „Ich habe mir einfach gedacht: Du rockst das Ding jetzt!“

Doch dabei war das Rennen zu Beginn alles andere als einfach. „Am Anfang habe ich ganz schön kassiert“, erzählt Hinz. Die Schlierseerin zeigte Biss und kämpfte sich mehr und mehr in die Strecke. „Dann habe ich mich während des Rennens aber ganz gut gefühlt.“

Ein gutes Gefühl hatte Hinz auch beim Schießen. Im Liegendanschlag blieb sie ruhig und fehlerfrei. So sah es auch beim zweiten und letzten Schießen im Stehen aus. Hinz traf souverän die ersten vier Scheiben. Dann kam der „verdammte fünfte Schuss“: Den Letzten setzte die Athletin vom SC Schliersee knapp vorbei – ein paar wenige Millimeter zu hoch. „Das war ein Leichtsinnsfehler“, erklärt Hinz. „Ich habe das Gewehr zu früh weggezogen.“

Ein Leichtsinnsfehler, der eine olympische Silbermedaille gekostet hat. „Natürlich habe ich mich kurz geärgert, aber dann denkt man schon wieder an das nächste Rennen.“ Ganz vergessen ist der Fehler aber doch noch nicht. Da ist es gut, dass es gleich Schlag auf Schlag weitergeht. Heute Vormittag (11.10 Uhr) geht Hinz in der Verfolgung als Fünfte ins Rennen. Zu einer Medaillenkandidatin macht sie das starke Ergebnis zwar nicht, zum erweiterten Kreis kann man sie aber jetzt durchaus zählen.

Quelle: Merkur 11.02.2018


Olympiafieber: Vanessa Hinz aus Schliersee fliegt nach Pyeongchang

Vanessa Hinz (Biathlon) freut sich riesig, Schliersee bei Olympia vertreten zu können. Die Dreifach-Weltmeisterin nimmt immer etwas von zu Hause mit, wenn sie um die Welt reist. Auch das T-Shirt, das sie vom SC Schliersee als Glücksbringer überreicht bekommen hat, wird definitiv Platz in ihrem Koffer finden.

Bei einem letzten Besuch bei ihrer Familie in Schliersee vor dem großen Abenteuer „Olympia“ hat sie noch kurz Zeit gefunden für ein kurzes Gespräch mit unserem Kuramtsleiter Mathias Schrön.

Danke, Vanessa, Schliersee drückt dir ganz fest die Daumen!

Vanessa Hinz hat mit elf Jahren mit Langlaufen hier bei uns beim SC Schliersee angefangen. Drei Weltmeistertitel später startet sie jetzt zum ersten Mal bei Olympia – im Biathlon.

Ab 10. Februar 2018 gehen bei ihr die Wettbewerbe in Südkorea los.

Quelle: Schliersee Magazin 06.02.2018


Neugierig nach Südkorea

Biathletin Vanessa Hinz vor ihrer ersten Olympia-Teilnahme / Abflug am Montag

 

Vanessa Hinz ist neugierig auf das olympische Dorf und die besondere Atmosphäre – und hofft auf viele Einsätze.

Schliersee – Die Vorfreude ist natürlich groß – und die Neugierde genauso. „Ich bin schon gespannt, wie es dort ist, im olympischen Dorf, im deutschen Haus“, sagt Vanessa Hinz. Für die 25-jährige Biathletin aus Schliersee geht „ein Kindheitstraum“ in Erfüllung. Am kommenden Montag wird sie mit der gesamten deutschen Biathlon-Mannschaft in München in den Flieger steigen und dann nach Südkorea abheben. Dann trifft sie übrigens nicht nur ihre Teamkollegen, sondern auch eine Landkreis-Kollegin: Skistar Viktoria Rebensburg aus Kreuth wird mit in der Maschine sitzen.

Während „Vicky“ bei den deutschen Alpin-Damen einzige aussichtsreiche Medaillenkandidatin ist, stellt sich die Ausgangslage für Vanessa Hinz komplett anders dar. Sie ist Teil einer extrem starken Damen-Mannschaft. Sechs Biathletinnen reisen nach Pyeong­chang, hoffen auf viele Einsätze und Medaillen. Im Fokus steht natürlich Laura Dahlmeier, auf der die größten Hoffnungen ruhen. Aber auch der Rest des Teams ist immer für eine Topplatzierung und den ein oder anderen Sieg gut. Für Vanessa Hinz stehen in dieser Saison in Einzelwettbewerben drei Top-Ten-Platzierungen zu Buche. Beim Saisonauftakt im schwedischen Östersund lief sie mit Erik Lesser in der Single Mixed Staffel gleich auf Platz zwei, im Verfolgungsrennen machte sie dann mit Platz acht zudem die Olympianorm klar. „Relativ gut“, findet Hinz, sei die Saison bisher für sie gelaufen. Mit den Auftritten bei den Heimweltcups in Ruhpolding und Oberhof ist sie aber nicht zufrieden, „holprig“ waren diese. Doch zuletzt zeigte die Formkurve wieder klar nach oben, im letzten Wettkampf vor Olympia, dem Massenstart in Antholz , wurde sie Neunte. „Der Aufbau stimmt“, sagt Hinz. Ohnehin merkt sie, dass sie sich von Jahr zu Jahr stabilisiert und an Wettkampfhärte zulegt. Nun macht sie sich mit einem „guten Gefühl“ auf die Reise. Was sie erwartet, weiß sie als Olympia-Neuling nicht. Aber sie weiß, wie es mit guten Ergebnissen klappen kann: „Es geht darum, mein Ding zu laufen“, sagt Hinz. „Im Endeffekt ist es nichts anderes wie jeder Wettkampf.“ Dennoch ist ihr klar, dass es nicht so einfach wird. Weil Olympia halt doch was Anderes ist, „einfach vom Kopf her“, wie Hinz ahnt. Ziele formuliert sie deshalb nicht, sagt nur: „Wenn ich das Maximale raushole, kann ich zufrieden sein.“ Sie will das Gefühl haben, einen guten Wettkampf abgeliefert zu haben. Reicht‘s dann am Ende für eine gute Platzierung, wird sie sicher nichts dagegen haben. „Aber Hauptsache dabei sein“, freut sie sich auch ganz im Sinne des olympischen Gedankens. Deutlich höher ist die Erwartung bei den Biathlon-Fans, vor allem auch an die Staffel. Die deutschen Damen werden als Favoriten am Start stehen. „Da möchte jede dabei sein“, weiß Hinz. Sie ist Staffel-Doppelweltmeisterin und hat sich als sichere Kraft etabliert. Allerdings erwischte die Schlierseerin in diesem Winter als Startläuferin auch einmal einen rabenschwarzen Tag, am Ende wurde das deutsche Quartett Zweiter. Wer zum Einsatz kommt, entscheiden die Trainer kurzfristig, ebenso für die anderen Wettkämpfe. Sicher ist Hinz ein Platz im Massenstart (17. Februar, 12.15 Uhr), da ist sie als 15. des Gesamtweltcups gesetzt. Im Massenstart hat sie in dieser Saison auch ihr bestes Einzelergebnis erzielt: Platz fünf in Annecy. Der erste Olympia-Wettbewerb für die Biathletinnen ist der Sprint am Samstag, 10. Februar, um 12.15 Uhr. Darf Hinz starten, sind ihr nicht nur viele gedrückte Daumen in der Heimat sicher, sondern auch Anfeuerung an der Loipe. Ihr Papa und einige Bekannte reisen ebenfalls nach Südkorea. „Ich bin froh, dass ein paar aus Schliersee dabei sind“, freut sie sich. „A bissl was von zuhause“ wird sie auch in den Koffer packen. Einen bestimmten Glücksbringer aber nicht. Den benötigt sie nicht, sie muss sich nur ihrer Stärken bewusst bleiben – und eben ihr Ding laufen.

Quelle: Das gelbe Blatt 02.02.2018


Zu viele Strafminuten kassiert

Vanessa Hinz nur auf Platz 31

Vanessa Hinz kommt weiter nicht so richtig in Fahrt im neuen Jahr. Im Einzelrennen von Ruhpolding wurde die Schlierseerin heute Nachmittag 31..

Der Rückstand auf die Siegerin Dorothea Wierer betrug am Ende über drei Minuten – drei Minuten, die Hinz als Strafminuten während des Rennens kassiert hatte.

Schon bei der ersten von vier Schießeinlagen war klar, dass es keine Topplatzierung werden würde. Zwei Fehler im ersten Liegendschießen, ein weiterer dann in der zweiten Einlage im Stehen. „Mit drei Fehlern kann man nicht mehr oben mitmischen“, stellt Hinz verärgert fest. Besonders laut zu hören gewesen sei der Stadionsprecher in der Chiemgau-Arena. „Das hört man tatsächlich, und es erhöht auch den Druck beim Schießen, wenn der Stadionsprecher dauernd den eigenen Namen sagt“, erklärt die 25-Jährige.

Mit ihrer läuferischen Leistung kann die Biathletin vom SC Schliersee dagegen gut leben. „Ich habe mich auch in der ersten Runde gut gefühlt und konnte die schnell angehen.“ In den letzten beiden Schießeinlagen blieb die 25-Jährige dann fehlerfrei und sicherte sich trotz aller Widrigkeiten noch einen Platz in den Punkterängen. Zehn Zähler kommen nun auf das Weltcup-Konto von Vanessa Hinz – trotz der drei Fehlschüsse. Damit liegt sie jetzt in der Gesamtwertung auf Platz 20.

Michael Eham

Quelle: Merkur 11.01.2018


Mittendrin und immer dabei: Vanessa Hinz m it ihren Fans aus dem Landkreis.

Auf Du und Du mit dem Biathlon-Star

Wahre Fans folgen ihrem Star (fast) überall hin. Erst recht, wenn es ein Beinahe-Heimspiel wie jetzt beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding ist. Das lassen sich die vornehmlich im Brucker Landkreis-Norden ansässigen Anhänger von Biathlon-Ass Vanessa Hinz nicht entgehen.

Wenigmünchen – Zuletzt stand die Schlierseerin Vanessa Hinz schon wieder auf dem Weltcup-Treppchen: In Oberhof wurde sie zusammen mit ihren Biathlon-Kolleginnen Denise Herrmann, Franziska Preuß und Maren Hammerschmidt nach einer furiosen Aufholjagd Zweite hinter den Französinnen. Im Ziel wurde die 25-Jährige von ihrem Fanclub begeistert gefeiert – obwohl sie als Startläuferin nicht ihren besten Tag gehabt hatte. Am Donnerstag werden die Schlachtenbummler wieder vor Ort sein. Diesmal ist die Anfahrt zum Weltcup-Einzelwettbewerb nach Ruhpolding nicht ganz so weit (14:20 Uhr live im ZDF und auf Eurosport).

Chef und Gründer des Fanclubs ist der Wenigmünchner Thomas Weber, der zuvor viele Jahre ein gleiches Projekt für die mehrfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin Andrea Henkel gemanagt hatte. Die hat mittlerweile ihre Karriere beendet und lebt mit dem weiterhin in der Biathlon-Szene aktiven US-Amerikaner Tim Burke in Lake Placid.

„Wir versuchen, bei möglichst vielen Veranstaltungen vor Ort zu sein und Vanessa zu unterstützen“, erklärt Weber. In Thüringen war der zweifache Familienvater zwar nicht persönlich, aber dass er nach Ruhpolding fährt, ist Ehrensache. Ebenso zum Weltcup nach Antholz in Südtirol eine Woche später. „Meist kommt Vanessa nach einem Rennen kurz bei uns vorbei, der Kontakt ist wirklich hervorragend.“ Manchmal klappt es mit dem Informationsfluss nicht ganz so wie geplant. Etwa am 30. Dezember, als der Fanclub-Boss mit seiner kompletten Ausrüstung (Plakate, Aufsteller, Fahnen) zum City-Biathlon nach Garmisch-Partenkirchen gedüst war – um dort zu erfahren, dass sich Hinz wegen einer Erkältung schonte. Einen Vorwurf macht der Chef-Fan seinem Idol aber nicht. Webers Kritik richtet sich stattdessen gegen die Fun-Veranstaltungen, wie er die City-Marathons nennt: „Die Belastung ist hoch, der sportliche Wert gering.“

Dass Vanessa Hinz ihre Olympia-Teilnahme schon beim ersten Weltcup-Rennen im schwedischen Östersund geschafft hat (auch da waren Fanclub-Mitglieder dabei), freut Weber mächtig. Auch wenn er nicht in Südkorea dabei sein kann. Er wird dann am Fernseher sitzen und der Biathletin die Daumen drücken.

Horst Kramer

Merkur 11.01.2018


Genau zielen will Vanessa Hinz in Ruhpolding. Denn jeder Schießfehler bedeutet eine Strafminute.

Fehlschüsse für Vanessa Hinz verboten

Für Vanessa Hinz geht es ab heute in den zweiten Heim-Weltcup nach Ruhpolding.

Für sie ist das ein echtes Heimspiel, denn dort trainiert die Schlierseerin über das Jahr hinweg am Biathlon-Stützpunkt. Los geht’s mit dem Einzelwettbewerb, am Samstag und Sonntag folgen Staffel und Massenstart.

Für das Einzel muss Hinz den Kopf wieder frei bekommen und vor allem bei den Schießeinlagen konzentrierter zur Sache gehen. In Oberhof haderte sie vergangene Woche mit ihrer Schießleistung. „Das habe ich schon am Sonntag wieder abgehakt“, erzählt die 25-Jährige. „Sowas passiert halt mal.“

Abgehakt muss auch die Staffel vom Sonntag sein, denn in keinem Wettkampfmodus ist das Schießen so wichtig wie im Einzel. 20 Mal müssen die Athletinnen auf die Scheiben zielen, und jeder Schießfehler führt automatisch zu einer Strafminute. „Ich finde eine Minute zu viel, das ist überholt“, meint Hinz. „Aber ich peile die null Fehler an, und dann schauen wir, wie nahe ich dem Ziel komme.“

Gesundheitlich fühlt sich die Biathletin vom SC Schliersee wieder fit und hat keinerlei Beschwerden mehr. Dadurch dass im Einzel die Konkurrenz nacheinander in die Loipe geht und quasi nur gegen die Uhr läuft, ist der Wettkampf nicht der spannendste. Aber auch im Einzel über 15 Kilometer werden die Fans ihre deutschen Stars nach vorne peitschen.

Michael Eham

Quelle: Merkur 10.01.2018


Kontrastreduzierte Zone: Der starke Schneefall erschwerte Vanessa Hinz – hier verfolgt von der Ungarin Emöke Szöcs – das Anvisieren der Zielscheiben. Zweimal schoss sie daneben und musste in die Strafrunde.

Vanessa Hinz landet auf Platz 27 im Sprint

Unter heftigem Schneefall hat Vanessa Hinz am Freitagnachmittag die nächsten Punkte im Biathlon-Weltcup eingefahren.

14 an der Zahl bringt ihr der 27. Platz beim Sprint von Hochfilzen. Dabei hatte Hinz wie so viele Athletinnen etwas Probleme beim Schießen. „Vor allem im liegend Anschlag war der Schnee schon eine Herausforderung“, erzählt Hinz nach dem Rennen auf dem Fahrrad beim Ausradeln.

Wenn die dicken Schneeflocken vor den Scheiben in der Luft liegen, dann wird es für die Athletinnen immer schwieriger, die Kontraste zwischen den schwarzen Scheiben und dem weißen Hintergrund zu erkennen. Noch mehr als der Fehler im Liegen ärgert die Schlierseerin der Fehler im Stehendschießen. „Wir haben bei null Wind vor dem Rennen angeschossen. Dann war das im Liegen schon eine Umstellung“, findet Hinz. „Im Stehen waren die Bedingungen absolut beherrschbar.“ Außerdem sei Biathlon ein Wintersport, und was gäbe es schöneres, als wenn Schnee dabei ist?

Mit dem Ergebnis kann die 25-Jährige allerdings trotzdem einigermaßen leben. In der Verfolgung geht sie an diesem Samstag mit gut eineinhalb Minuten hinter der Siegerin Darya Domracheva in die Loipe. Am Sonntag steht dann noch die Staffel an. Ob Hinz dort ebenfalls an den Start gehen darf, entscheiden die Team-Verantwortlichen erst nach dem Verfolgungsrennen am Samstag. „Natürlich würde ich auch die Staffel gerne laufen“, erklärt die Athletin vom SC Schliersee. „Das müssen aber die Trainer entscheiden.“ Auf die Anstrengung von drei Rennen und 23,5 Rennkilometern angesprochen, sagt Hinz: „Darauf trainieren wir das ganze Jahr.“

Michael Eham

Quelle: Merkur 08.12.2017


Vanessa Hinz nimmt am ersten Weltcup-Wochenende die erste Hürde

Einmal Östersund und qualifiziert

Biathlon: Weltcup
Erste Hürde der Saison gemeistert: Vanessa Hinz hat die DSV-Norm für die Olympischen Spiele geschafft.

Vanessa Hinz hat auch in dieser Saison am ersten Weltcup-Wochenende in Östersund die DSV-Norm für die Olympischen Spiele erreicht.

Vor einem Jahr schaffte die 25-Jährige dort die Qualifikation für die Weltmeisterschaften – entweder einmal in die Top acht oder zweimal in die Top 15. Am Freitag wurde die Schlierseerin im Sprint 16. – gestern schaffte sie in der Verfolgung den Sprung auf Rang acht: Olympia-Norm abgehakt.

Im Sprint traf Hinz neun von zehn Schüssen, einzig im Liegendanschlag ging einer daneben. Eine solide läuferische Leistung führte zu Platz 16. Damit wurde Hinz beim Überraschungssieg von Denise Herrmann viertbeste Deutsche – allerdings knapp an der halben Olympia-Norm vorbei.

„Das war für alle anderen ein Thema, aber für mich nicht“, sagt Hinz. „Ich war einfach froh, dass ich noch in die Punkte gelaufen bin, weil das Feld so eng beieinander war.“ Die Saison sei aber noch lang, und das Erreichen der Norm bedeutet noch nicht, dass die Athleten tatsächlich auch nach Pyeongchang dürfen. Das entscheiden in den Wochen vor Olympia die Trainer.

Ein nahezu perfektes Rennen gelang der Schlierseerin am Sonntag, als sie bei der Verfolgung auf Platz acht lief. Wieder nur ein Fehler, wieder im Liegen. Beim zweiten Mal im Liegendanschlag traf Hinz beim ersten Schuss den Rand – die Scheibe fiel nur knapp. „Da habe ich mich erst geärgert, dass die Scheibe stehen blieb.“ Erst beim zweiten Schuss habe sie gemerkt, dass die Scheibe doch umgefallen war.

Auf der letzten Runde entwickelte sich ein Zweikampf um Platz sieben mit der enorm starken Läuferin Kaisa Mäkäräinen, den Hinz zwar knapp verlor. „Aber ich habe gesehen, dass ich auch mit Kaisa mithalten kann“, sagt sie. „Auch wenn ich läuferisch noch nicht in Topform bin.“ Dafür fehle ihr noch die nötige Wettkampfhärte.

Michael Eham

Quelle: Merkur 04.12.2017


 „Man darf sich nicht verrückt machen lassen“

Biathletin Vanessa Hinz über den Saisonstart und mentale Herausforderungen am Schießstand.

Andreas Morbach
 Vanessa Hinz im Biathlonzentrum Ruhpolding. 2015 und 2017 gewann die 25-Jährige jeweils WM-Gold mit der deutschen Frauenstaffel

Foto: Ernst Wukits

Frau Hinz, was sagt Ihnen die Zahlenreihe 10–6–8?

Vanessa Hinz: Mmmh. Gute Frage, vielleicht waren das meine Platzierungen im letzten Jahr?

Richtig, die im Einzel, wo jeder Schießfehler eine Strafminute bringt.
 Da war ich ja gar nicht so schlecht.

Für eine ehemalige Langläuferin wie Sie ist das im schießlastigen Einzel eine bemerkenswerte Bilanz.

Ich war selbst überrascht, als ich übers Internet erfuhr, dass ich Zweite in der Disziplinwertung geworden war. So viele Einzelrennen hat man während einer Saison ja nicht. Aber es ist natürlich schön zu sehen: Ja, ich kann schießen. Gerade im Einzel, wo ich mir immer so viele Gedanken mache.

Das Schießen war schließlich auch nicht das Erste, was Sie in Ihrem Sportlerinnenleben gelernt haben.

Ein Geheimnis gibt es da nicht. Ich versuche einfach, es wie im Training zu machen – da treffe ich ja auch. Man darf sich halt nicht verrückt machen lassen.

Das Einzel als Auftakt in Östersund kommt Ihnen da vermutlich gelegen, oder?

Eigentlich ist es mir wurscht, welcher Wettkampf als erster kommt. Da passt mir eigentlich alles. Ich freue mich einfach, dass es wieder los geht. Mit richtigen Wettkämpfen auf Schnee.

Mögen Sie die Strecke und das Ambiente in Östersund denn?

Die Dunkelheit und dass die Sonne nicht wirklich aufgeht, das drückt manchmal schon aufs Gemüt. Die Strecke, dachte ich immer, liegt mir nicht so. In den letzten Jahren war ich aber doch zufrieden mit meinen Ergebnissen. Es ist insgesamt nicht mein Lieblingsweltcuport. Ich sage aber nicht: Das belastet mich.

Mit Denise Herrmann kommt gerade eine weitere Skilangläuferin in den Weltcup, ihre Schießleistung schwankt noch sehr. Vor zwei Jahren sagten Sie selbst noch , seien Sie beim Schießen nicht mehr bei sich selbst gewesen. Was genau hat Sie da nach vorne gebracht?

Man darf im Biathlon einfach nichts für selbstverständlich nehmen. Ich habe versucht, ein gutes Rennen auch mal zu genießen und zu sagen: Hey, das habe ich jetzt geschafft. Und nicht sofort wieder darüber nachdenken, was man noch besser machen kann.

Haben Sie das allein im stillen Kämmerlein herausgefunden? Oder mentale Hilfe in Anspruch genommen?

Jeder von uns hat jemanden, der ihn unterstützt, die eine mehr, die andere weniger. Ich habe vor allem viel mit meiner Familie gesprochen, weil die mich von klein auf kennt und unterstützt hat. Die Familie bringt mich auch immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Auf die Art habe ich auch vieles selbst herausgefunden.

Sie waren eine von neun Langläuferinnen, die dem Vorschlag der Spitze des Deutschen Skiverbandes (DSV), es doch mal mit Biathlon zu probieren, zwei Jahre vor den Spielen in Sotschi gefolgt sind. Mussten Sie dazu erst überredet werden, oder hat der Verband bei Ihnen offene Türen eingerannt?

Der DSV hat uns damals einen Brief geschrieben. Ich hatte schon einen Urlaub gebucht – und es war eigentlich eher mein Vater, der gesagt hat: Hey, probiere das aus! Dann kannst du wenigstens mit Gewissheit sagen, das ist nichts für dich. Bei uns war es schon immer so, auch beim Essen: Man muss alles probieren, damit man sagen kann – ich mag es nicht. Klar, für Biathlon hatte ich immer schon eine gewisse Begeisterung. Aber ich hatte halt nie die Möglichkeit dazu – weil es in Schliersee keinen Schießstand gibt. Der DSV brauchte bei mir also keine Überredungskunst, um mich zu ködern. Also habe ich es Anfang April in Ruhpolding ein paar Tage lang ausprobiert, bin dann erst mal in Urlaub gefahren und habe mir da wenige Gedanken darüber gemacht. Ich weiß nur, dass ich, nach dem Urlaub, am 24. April 2012 zu Hause aufgewacht bin und gewusst habe: Okay, ich mach’s. Jetzt geht’s los.

Wenn Ski und Gewehr dann mal irgendwann ruhen, schauen Sie sich gerne in der Welt um, oft auch mit dem Rucksack. Vor eineinhalb Jahren waren Sie in Sri Lanka. Wo hat es Sie denn in diesem Frühjahr hingezogen?

Im April war ich für knapp drei Wochen in Südafrika. Danach auf Lanzarote, im Juni in Kopenhagen – und im Herbst auf Zypern. Wenn ich frei habe, versuche ich eigentlich immer, irgendwo herumzureisen. Die großen Reisen sind dabei meistens im April, die mache ich immer mit jemandem zusammen. Irgendwo in die Sonne, einfach mal nur die Vanessa sein. Ganz unkompliziert – ohne dass ich vorher einen genauen Plan habe. Geschlafen wird in irgendwelchen Apartments oder Hütten, nicht in Hotels – die habe ich das ganze Jahr über. Und mittags schaue ich immer, wo ich die nächste Nacht verbringe.

Quelle: Berliner Morgenpost 26.11.2017


Quelle: Merkur 24.11.2017


Deutsche Meisterschaft auf Asphalt: Schlierseerin Vanessa Hinz vor Biathlon-Saison
Vanessa Hinz vom SC Schliersee ist mit ihrer Leistung bei den Deutschen Meisterschaften auf Asphalt nicht ganz zufrieden.

Schlierseerin Vanessa Hinz blickt optimistisch auf die Biathlon-Saison

Erster Leistungstest war für die Biathletinnen Vanessa Hinz und Stefanie Scherer die Deutsche Meisterschaft auf Asphalt. Die Athletinnen aus Schliersee und Wall waren mit ihrer Leistung nicht ganz zufrieden.

Schliersee/Wall– Auf Rollen durch die Chiemgau-Arena in Ruhpolding sind die Biathleten am Wochenende beim zweiten Teil der Deutschen Meisterschaften gelaufen. Nach Sprint und Verfolgung am vorvergangenen Wochenende im Bayerischen Wald standen diesmal der Massenstart und ein Staffelwettbewerb auf dem Programm. Mit dabei: Vanessa Hinz vom SC Schliersee und Stefanie Scherer vom SC Wall. So ganz zufrieden waren am Ende beide Athletinnen nicht.

Im Massenstart wurde Hinz Zwölfte, nur zwei Plätze dahinter lief Scherer ins Ziel. Bei der Dreierstaffel waren Marion Deigentesch, Hinz und Franziska Preuß Als Favoriten ins Rennen gegangen, immerhin als Zweite kamen sie über die Ziellinie. Mit einer guten Minute Rückstand folgte Stefanie Scherer, die mit Sophia Schneider und Sarah Schaber Dritte wurde. Allerdings sind die Ergebnisse nicht ganz aussagekräftig, da viele ausländische Athleten am Start waren, beim Staffelwettkampf jedoch nur Trios aus einem Landesverband – also dem Bayerischen Skiverband – in die Wertung der Deutschen Meisterschaften eingingen.

Hinz ist zwar mit der Laufleistung zufrieden, hadert aber mit einer momentanen Schwäche am Schießstand. Woran das liegt, kann die 25-Jährige nicht genau sagen. „Natürlich bin ich enttäuscht, weil ich keine gute Komplexleistung aus Laufen und Schießen abliefern konnte“, gibt Hinz zu. „Aber ich habe im vergangenen Jahr einen Schritt nach vorne gemacht und hoffe jetzt, dass ich das auf Schnee umsetzen kann.“ So blickt die Zollwachtmeisterin optimistisch in die Olympia-Saison 2017/18.

Trainiert wird jetzt erst einmal ohne Waffen – zumindest in der Woche nach der Deutschen Meisterschaft. „Wir können selbst entscheiden, ob wir Schießen trainieren wollen“, erklärt Hinz. Sie hat sich entschieden: „Das tut vielleicht ganz gut, wenn ich die Waffe mal eineinhalb Wochen weglegen und dann nochmal von vorne anfangen kann.“ Anfang Oktober steht dann das erste Training auf Schnee an, dort wo sich Biathleten immer noch am wohlsten fühlen.

Auf Schnee fühlt sich auch Stefanie Scherer vom SC Wall wohler. „Da kann ich den Ski ein bisschen besser laufen lassen.“ Mit der Laufleistung auf Asphalt war die 21-Jährige nicht zufrieden, mit den Resultaten beim Schießen hingegen schon. Mit der Waffe möchte sie allerdings noch schneller werden. Für sie geht es heuer darum, im Deutschlandpokal Erfahrung zu sammeln und sich erstmals für den IBU-Cup zu qualifizieren – die zweite Liga der Biathlon-Elite. „Ich will mich für den IBU-Cup anbieten. Vielleicht werde ich ja mal mitgenommen“, sagt Scherer.

Eines kann der jungen Wallerin ihr aber keiner mehr nehmen: Die Erfahrung, bei den Deutschen Meisterschaften gegen Weltcup-Starterinnen angetreten zu sein. „Da sieht man auch mal, wie groß der realistische Abstand zur Spitze ist.“ Und der betrug im Massenstart – auch wegen der guten Schießleistung – auf Vanessa Hinz nur 43 Sekunden.

Quelle: Merkur 18.09.2017


In Schwung gekommen ist beim ersten Biathlon Wettkampf im Bayerischen Wald die Schlierseerin Vanessa Hinz.

Deutsche Biathlon-Meisterschaft im Bayerischen Wald

Hinz und Scherer testen auf Rollen ihre Form

Die Biathleten sind im Bayerischen Wald in die Saison gestartet – und zwar bei der Deutschen Meisterschaft im Sommerbiathlon in Hohenzollern. Aus dem Landkreis gingen Vanessa Hinz (25) vom SC Schliersee und Stefanie Scherer (21) vom SC Wall an den Start.

Das Fazit: Der erste Test war noch nicht perfekt, doch die Richtung stimmt.

Sowohl im Sprint über 7,5 Kilometer als auch in der Verfolgung über zehn Kilometer rollte Hinz als Achte ins Ziel. „Ich sehe, dass ich gut dabei bin“, zieht die Schlierseerin nach dem ersten Wettkampf-Wochenende der Olympia-Saison Bilanz. Vor allem mit ihrer Laufleistung ist Hinz zufrieden, mit dem Schießen weniger. „Da wird es auch noch Klick machen“, ist die 25-jährige Zollbeamtin sicher. Zumal der Wettkampf auf Rollen natürlich ein ganz anderer ist, als im Winter bei Schnee.

Um genau zu sagen, wo man bei der Konkurrenz steht, ist es noch zu früh. „Es war aber gut, mal wieder in Schwung zu kommen und sich zu quälen“, sagt Hinz. Am kommenden Wochenende, 15. bis 17. September, startet sie ebenfalls in Hohenzollern beim Zweiten Internationalen Sommerbiathlon. Das Training unter der Woche verläuft eher locker. „Im Winter steht dann schließlich genügend an.“

Komplett zufrieden ist auch Scherer nicht. Die 21-Jährige vom SC Wall hat sich intensiv auf den Wettkampf vorbereitet. „Die Strecke ist aber eine ganz andere, als die daheim in Ruhpolding“, sagt sie. Vermutlich war sie das Rennen – speziell den Sprint am Samstag – zu schnell angegangen. Gegen Ende reichte die Kraft nicht aus, um über Platz 23 hinauszukommen.

Bei der Verfolgung fühlte sie sich dann etwas besser und landete auf Rang 20. „Beim Schießen habe ich nicht ganz abrufen können, was ich eigentlich kann“, sagt Scherer. Das habe sich schon beim Anschießen angedeutet. Die 21-Jährige ist nun gespannt, wie es beim zweiten Rennen der Saison läuft. Schon am Donnerstag werden sich die Biathletinnen wieder die Rollen anschnallen und um die internationalen Titel im Sprint, Einzel und Single Mixed kämpfen.

Quelle: Merkur 12.09.2017


Sportpromis genießen das Erdinger Herbstfest

Hoch die Krüge! Das Team Erdinger Alkoholfrei hatte sichtlich Spaß beim großen Stelldichein auf dem Herbstfest (vorne, v. l.): Vanessa Hinz, Julia Gajer, Magdalena Neuner, Franziska Preuß, Claudia und Werner Brombach, Nicole Leder, Laura Philipp, Perspektivathletin Anna-Lena Pohl, Eva Wutti, Patrick Lange, Lukas Hofer; (hinten, v. l.): die Perspektivathleten Fabian Reuter und Fabian Günther, Michael Göhner, Andreas Birnbacher, Peter Liebert, Norbert Langbrandtner, Lothar Leder, Stefan Huckemann, Josef Westermeier, Wenke Kujala, Daniela Sämmler, Nils Frommhold, Dominic Reiter, Andreas Raelert und Andreas Dreitz.

Egal, ob Magdalena Neuner, Vanessa Hinz, Patrick Lange oder Michael Göhner: Die Stars der Bi- und Triathlonszene stießen am Dienstag auf dem Herbstfest an. Das Team Erdinger Alkoholfrei hatte zum großen Treffen eingeladen.

Erding – Von der Loipe an den Schießstand und dann Ziele anvisieren müssen, die dem Visier davonlaufen. Puh, das geht einem Biathleten gerade noch ab. Quasi erschwerte Bedingungen herrschen am Dienstagabend für die Sportstars auf dem Erdinger Herbstfest. „Bei uns bewegen sich die Scheiben normalerweise nicht“, merkt Magdalena Neuner schmunzelnd an, während sie die aktuellen Stars des Biathlon-Zirkus’, Franziska Preuß und Vanessa Hinz beobachtet, die sich gerade an der Schießbude versuchen.

Die beiden gehen hochkonzentriert an die Sache ran und sorgen mit ihren Gewehren dafür, dass keines der anvisierten Metalltierchen auf dem Laufband stehen bleibt. Ein Biathlon-Profi darf sich bei so einer Aufgabe eben nicht blamieren. Zugegeben: Wirklich erschwerte Bedingungen sind das für die Spitzensportlerinnen natürlich nicht. Schließlich haben sie nicht mehrere Kilometer Langlauf von der Loipe an den Schießstand mitgeschleift, sondern müssen nur ein paar Meter zu Fuß zurücklegen – von der Box im Weißbräuzelt aus, in dem das Team Erdinger Alkoholfrei traditionell am Herbstfest-Dienstag zusammgengekommen ist.

Preuß: „Jedes Jahr wieder gern“

Höchste Konzentration am Schießstand: Die Biathletinnen Franziska Preuß (l.) und Vanessa Hinz wollen sich nichts nachsagen lassen.

Ein Termin, den die Topsportler nicht missen wollen. Vor allem nicht eine Magdalena Neuner, die nach dem Karriereende ihre alten Teamkameraden sonst nur noch selten zu Gesicht bekommt. „Es ist total nett, die anderen Athleten wiederzusehen“, sagt die 30-Jährige strahlend. Drei-, viermal ist sie schon auf dem Erdinger Herbstfest gewesen, schätzt Neuner, die die „total gmiatliche Atmosphäre“ liebt.

Ähnlich wohl fühlen sich auch Franziska Preuß und Vanessa Hinz. „Wir waren schon ein paar mal da – jedes Jahr wieder gern“, sagt die 23-jährige Preuß. Für sie ist das Volksfest eine willkommende Abwechslung vom Trainingsalltag, der bereits seit Mai wieder läuft. Ein Profi-Biathlet hat im Jahr nur einen Monat Trainingspause, und zwar im April.

Vom 8. bis 10. September wird’s jetzt dann bald ernst: Lange vor dem großen Weltcup-Auftakt in Östersund Ende November stehen die deutschen Meisterschaften im Bayerischen Wald an – auf Rollen, nicht auf Skiern, versteht sich. Kann man sich knapp zwei Wochen vor dem Ernstfall überhaupt eine Maß Bier leisten? Klar, findet Hinz, die einen Weißbierkrug in der Hand hält. „Das darf man sich unter der Saison erlauben. Wir sind erwachsene Leute“, sagt die 25-Jährige. Sie und ihre Sportkameraden seien alt genug, zu wissen, was für ihren Körper gut sei. Oder eben zu viel.

Einen beschwipsten Eindruck machen sie und ihre Teamkollegen ohnehin nicht, auch Neuner nicht. Sie ist zwar längst raus aus dem aktiven Profisport, die meisten Reporter und Autogramm-Jäger zieht sie aber trotzdem auf sich. Bestens gelaunt, nimmt sie sich für jede Anfrage Zeit. Ein kleiner Bub zum Beispiel kommt aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus, als sich der Wintersport-Star zu ihm für ein Foto hinunter beugt. Neuner ist bestens vorbereitet. Wer eine Unterschrift haben will, für den greift sie ins Handtäschchen. Dort hat sie einen Stoß bereits signierter Autogrammkarten deponiert.

Neuner: „Gehe in Mutterrolle voll auf“

Neuner ist zwar nach wie vor regelmäßig für einige Sponsorenpartner unterwegs. Ansonsten steht für die mittlerweile zweifache Mama die Familie im Vordergrund. „Ich gehe in meiner Mutterrolle voll auf“, sagt Neuner, nicht die einzige Ehemalige, die beim Erdinger-Treffen dabei ist. Ihre Verbundenheit zum Alkoholfrei-Team unterstreichen auch die unter anderem anwesenden Ex-Profis Andreas Birnbacher sowie Nicole und Lothar Leder.

Der Großteil der Mannschaft steht dann aber voll im Saft. Neben den Biathleten, unter denen sich auch Lukas Hofer befindet, schauen auch die Triathleten am Dienstag zahlreich vorbei, darunter der dreimalige Vizeweltmeister Andreas Raelert, Nils Frommhold, Julia Gajer und Eva Wutti. Natürlich darf auch der aktuelle Champion des Erdinger Stadttriathlons, Patrick Lange, nicht fehlen. Er hat 2016 den Ironman Texas gewonnen und wurde, ebenfalls im vergangenen Jahr, bei der großen Ironman-WM auf Hawaii Dritter. Mitte Oktober steht diese wieder auf dem Programm.

Nicht dabei sein wird dann Michael Göhner – der König von Erding, was den Stadttriathlon angeht. Sieben Mal hat er den schon gewonnen. Ungefähr doppelt so oft, schätzt er, hat er sogar schon beim großen Treffen auf dem Herbstfest vorbeigeschaut. Heuer hat er den Triathlon in der Herzogstadt übrigens ausgelassen. „Das hat mir diesmal nicht reingepasst“, gesteht der 37-jährige Reutlinger. Zwei Mitteldistanzen hätten diesmal Priorität gehabt.

Immerhin hat’s für einen Abstecher zum Herbstfest gereicht, vor dem es für die Athleten sogar eine Brauerführung gegeben hat. Der Technische Geschäftsführer Peter Liebert hat den Tross höchstpersönlich durch den Weißbräu geführt.

Quelle: Merkur 30.08.2017


Drei Dringe, die Sie wahrscheinlich noch nicht über  Vanessa Hinz wussten

Wenn Vanessa Hinz Abstand vom Trubel braucht, setzt sie sich auf „ihre“ Bank an der Weinbergkapelle hoch über dem Schliersee. „Da habe ich meine Ruhe und trotzdem den See vor der Nase“, sagt die sympathische Profisportlerin mit einem Lächeln. Denn in ihrem Leben gibt es allerhand Trubel.

Die Schlierseer Biathletin ist diesjährige Weltmeisterin in der Staffel und Mixed-Staffel. Nach einem erfolgreichen Saisonabschluss kehrte sie Ende März aus dem österreichischen Hochfilzen in ihre Heimatgemeinde zurück. Der Jubel war groß im beschaulichen Schliersee, und Vanessa wurde mit Glückwünschen und Geschenken überhäuft.

Die 25-Jährige lebt seit ihrer Kindheit für und mit dem Sport. Ihre ersten Erfolge feierte sie als Teenager im Skilanglauf. Nach dem Abitur nahm sie an einem Biathlon-Schnuppertraining teil und wechselte kurzerhand die Disziplin.

Mittlerweile ist die Athletin aus dem deutschen Biathlon-Sport nicht mehr wegzudenken. Natürlich gibt es auch immer wieder Niederlagen, aber Vanessa Hinz arbeitet hart an ihrer sportlichen Konstitution, schließlich ist eines ihrer großen Ziele die Teilnahme an den olympischen Winterspielen – der Königsdisziplin für jeden Profisportler.

Aber momentan ist – zumindest kalendarisch ‒ Frühling, und Vanessa hat Zeit, sich ein bisschen zu erholen. Vor Kurzem kam sie von einer Urlaubsreise aus Südafrika zurück. „Backpacking“ – also Rucksackurlaub ‒- macht ihr besonderen Spaß, erzählt sie begeistert. Reisen ist überhaupt eines ihrer Steckenpferde, und das macht sie, so oft es ihre Sportkarriere erlaubt.

Am liebsten verbringt sie ihre freien Tage jedoch am Schliersee bei ihrer Familie und ihren Freunden. Trotz des ganzen Rummels und Erfolgs ist Vanessa angenehm bodenständig geblieben. „Schliersee ist meine Heimat“, bekundet sie.

Doch ganz ohne Sport hält sie es auch im Heimaturlaub nicht aus. „Ich mach dann Joggen, Mountainbiken oder Bergtouren, um mich fit zu halten.“ Vanessa Hinz ist eine offene, fröhliche junge Frau, die freimütig über ihr Leben und ihren Sport erzählt. Ihr Lieblingsgericht sind „Kasspatzn“, und zum Naschen darf’s gerne mal ein „Raffaelo“ sein.

Fotos: Vanessa Hinz, Andrey Anosov

Quelle: Schliersee Magazin vom 06.05.2017


Empfang für Biathlon-Weltmeisterin

Vanessa Hinz: „Das hat mich sehr gerührt“

Besondere Ehre: Vanessa Hinz durfte sich in die Goldenen Bücher der Gemeinde und des Landkreises eintragen.

Sehr gerührt war Doppel-Weltmeisterin Vanessa Hinz vom Empfang ihrer Heimatgemeinde. Die Biathletin durfte sich in die Goldenen Bücher der Gemeinde und des Landkreises eintragen und wurde zum Ehrenmitglied des SC Schliersee ernannt.

Schliersee – Endlich ist Zeit für Pause. Pause vom Weltcupzirkus, vom Schnee und vom Gewehr. Beim großen Empfang am Schlierseer Rathaus bekam Biathletin Vanessa Hinz nun ein besonderes Geschenk: In Zukunft kann die Doppel-Weltmeisterin im Kurpark auf ihrer persönlichen Liege Rast machen. „Ich bin ziemlich gut darin, Pause zu machen“, sagte Hinz bei der feierlichen Übergabe durch Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer scherzhaft.

Mit einer Kutsche wurde Hinz zuvor zusammen mit Schwester Viktoria, Mama Steffi und Papa Reiner zum Rathaus gebracht. Am Ende eines langen Spaliers aus Langlaufskiern, getragen vom Nachwuchs des SC Schliersee, wurde sie empfangen. Schnitzenbaumer gratulierte dem Aushängeschild seiner Gemeinde dann gleich mehrfach. Nachträglich zu ihrem 25. Geburtstag am Vortag und der Wahl zur Sportlerin des Jahres im Landkreis durch die Leser der Heimatzeitung. „Zu diesem Titel wird man nicht nur durch sportliche Erfolge gewählt, sondern eben auch durch Ausstrahlung, Sympathie und das Wesen“, sagte Schnitzenbaumer. Und natürlich zu ihren sportlichen Erfolgen. Hinz wurde im Februar in Hochfilzen (Österreich) zwei Mal Weltmeisterin – mit der Mixed-Staffel und der Staffel. Auch Landrat Wolfgang Rzehak ist stolz auf die Schlierseerin. Sie sei eine der Sportlerinnen, die unseren Landkreis ausmachen. „Das ist die Erdung daheim. Sie weiß einfach, wo sie herkommt.“

Während die Fans den Klängen der Schlierseer Blasmusik lauschten, trug sich Hinz in die Goldenen Bücher der Gemeinde und des Landkreises ein. „Das war bewegend und hat mich sehr gerührt“, sagt Vanessa Hinz. Als sie sich bei den Schlierseern bedankte, die immer mit ihr mitfiebern und sie unterstützen, konnte sie die Tränen nicht zurückhalten.

Empfang einer Weltmeisterin: Schliersee feiert Vanessa Hinz

Empfang einer Doppel-Weltmeisterin im Biathlon: Schliersee feiert Vanessa HinzEmpfang einer Doppel-Weltmeisterin im Biathlon: Schliersee feiert Vanessa HinzEmpfang einer Doppel-Weltmeisterin im Biathlon: Schliersee feiert Vanessa HinzEmpfang einer Doppel-Weltmeisterin im Biathlon: Schliersee feiert Vanessa Hinz

Im Kurz-Interview mit Langlauf-Olympia-Silbermedaillengewinner Peter Schlickenrieder verriet Hinz, dass ihr der Übergang vom Langlauf zum Biathlon gar nicht so leicht fiel. „Aber ich habe mein Ding durchgezogen und mich durch Leistung bewiesen.“ Den Kindern gab sie auch einen Appell mit auf den Weg: „Das Wichtigste ist einfach der Spaß.“

Am Abend trafen sich dann Familie, Freunde und einige Sponsoren im Gasthof Terofal, um ihre Vanessa gebührend zu feiern. Mit dabei war auch Freundin und Weltcup-Kollegin Franziska Preuss. Alois Gartenleitner, Vorsitzender des SC Schliersee, ernannte die erfolgreichste Sportlerin des Vereins seit Schlickenrieder sichtlich gerührt zum Ehrenmitglied. „Es war einfach ein wunderschöner Tag“, sagte Hinz, die sich jetzt erst einmal für zweieinhalb Wochen in den Urlaub nach Südafrika verabschiedet. Um Pause zu machen.

Michael Eham

Quelle: Merkur.de vom 27.03.17


Tipp-König:

Bei Vanessas Facebook-Gewinnspiel konnte unser Fanclub-Mitglied Ludwig Möginger als einziger das genaue Gewicht von Vanessas goldenem Erdinger-Alkoholfrei-Glas inkl. Ihrer beiden Goldmedaillen bis auf das Gramm genau richtig schätzen. Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Gewinn.



Neuer Fanclubbanner

Seit Oberhof ist unser neuer Fanclubbanner im Einsatz. Beim Weltcup in Ruhpolding hat Vanessa diesen dann gleich signiert.

Vielen Dank an die Firma Erdinger für das Herstellen und zur Verfügung stellen des neuen Banners.


Sieg auf Schalke

Heute konnte sich Vanessa mit Simon Schempp den Sieg bei der World-Team-Challenge in der Arena auf Schalke sichern. Vanessa die kurzfristig für die erkrankte Franziska Preuß einspringen musste, zeigt eine starke Leistung am Schießstand. Auf dem zweiten Platz landete das deutsche Duo Franziska Hildebrand/Erik Lesser vor dem russischen Team Olga Podschufarova/Alexey Volkov. Herzlichen Glückwunsch!!