Interview 08.05.2015

Interview vom 08.05.2015 zur Fanclubgründung

 

Was war Dein erster Gedanke als du gehört hast, dass ein Fanclub gegründet wird?

 

Vanessa: Ehrlich gesagt war ich ziemlich überwältigt, dass nach der ersten guten Weltcup Saison gleich so viele Leute Anteil daran genommen haben. Als dann die Anfrage für einen Fanclub kam, habe ich mich einfach total gefreut.Für eine junge Sportlerin ist es nicht selbstverständlich, dass sofort ein Fanclub kommt und mit so vielen Leuten hinter einem steht. Das ist schon was ganz besonderes.

 

Bei der WM in Kontiolahti konnte man durch die Presse hören, dasss Du als Schwachpunkt der Staffel gesehen wurdest. Hast Du davon im Vorfeld etwas mitbekommen oder blendet man solche Schlagzeilen bei so einer Großveranstaltung einfach aus?

 

Vanessa: Wir Athleten wurden im Vorfeld von unserer Pressemanagerin sehr gut eingestellt. Sie hat uns gesagt, schaut gar nicht erst auf die Medien im Internet, versucht einfach euer Rennen zu laufen. Das habe ich auch so gemacht, daher habe ich persönlich die Schlagzeilen gar nicht mitbekommen. Ich wusste aber von mir selbst, dass ich wegen der bis dahin nicht so guten Ergebnisse ein Schwachpunkt in dieser Staffel war. Mir war aber auch bewusst, dass ich mich in den vergangenen Staffeln während der Saison immer gut verkauft habe und war mir daher sicher, dass ich auch hier meine Leistung bringen kann. Am Ende war es dann ein schönes Gefühl, dass ich letztendlich allen zeigen konnte was ich drauf habe.

 

Staffelgold! Was geht einem da durch den Kopf und wie lange wurde abends gefeiert?

 

Vanessa: Das Gefühl ist unbeschreiblich! Es ist jedes Mal wieder Gänsehaut pur, wenn man auf dem Treppchen steht aber bei einer Goldmedaillie ist es nochmal etwas ganz anderes. Man vergisst jeden Schmerz und ist einfach überglücklich mit dem Team dieses Gold gewonnen zu haben. Für mich persönlich ist es noch jetzt etwas ganz besonderes, da dies der bisher größte Erfolg meiner noch jungen Karriere ist. Nach dem Rennen hatten wir noch einige Pressetermine und Fotoshootings. Im Mannschafthotel ging es dann erst einmal darum, wer zuerst aufs Rad und wer zuerst zum Physiotherapeuten geht. Danach haben wir natürlich noch kurz angestoßen und die Jungs haben uns eine kleine Überraschung vorbereitet. Danach sind wir aber dann alle zeimlich schnell und todmüde ins Bett, da für jeden noch Wettkämpfe angesagt waren.

 

Das Training für die Saison 2015 / 2016 beginnnt jetzt wieder. Weißt Du schon wie der Tainingsplan aussieht? Gibt es vom Trainerteam schon konkrete Anweisungen oder folgen diese erst noch?

 

Vanessa: Die Anweisungen kommen jetzt dann erst noch. Leider weiß ich auch noch nicht wie der Trainingsplan aussehen wird. Ich denke es wird wie immer mit Joggen und Laufschule losgehen, damit man wieder langsam rein kommt. Dann folgt das Technik- und Schießtraining. Erst danach gehen wir auf die Skiroller und es folgen die härteren Einheiten.

 

Bei wem trainierst Du eigentlich in Ruhpolding?

 

Vanessa: In Ruhpolding trainiere ich bei Tobias Reiter und Remo Krug.

 

Könnstest Du dir vorstellen mal wo anders als in Ruhpolding zu trainieren? Zum Beispiel in Oberhof?

 

Vanessa: Darüber habe ich ehrlich gesagt noch nicht intensiver nachgedacht, da ich mich in Ruhpolding sehr wohl fühle. Auch ist der Weg in die Heimat zu meiner Familie nur eine Fahrstunde entfernt. Das ist für mich als Familienmensch sehr wichtig, denn da bin ich aufgewachsen und ich weiß genau, dass ich da aufgefangen werde, wenn es mir mal nicht so gut geht.

 

Du warst jetzt drei Wochen auf den Inseln von Bali unterwegs. Was war das schönste Urlaubserlebnis?

 

Vanessa: Ein schönstes Erlebnis gibt es nicht, es war alles irgendwie schön. Jeder Ort auf der Welt hat seinen eigenen Reiz und irgendetwas Besonderes. Im Winter sehe ich normalerweise nicht sehr viel, daher genieße ich es im Sommer verschiedene Orte zu bereisen und deren Mentalität sowie Kulturen kennen zu lernen. Nur selten gibt es da etwas wo ich sage, das war jetzt besonders schön.

 

Kann man bei so einer dreiwöchigen Urlaubreise eigentlich komplett abschalten oder sind die Gedanken noch bei der alten bzw. schon bei der neuen Saison?

 

Vanessa: Am Anfang habe ich mir schon noch viele Gedanken gemacht aber nach einiger Zeit als ich dann im Urlaub unterwegs war, dachte ich nicht mehr an Biathlon. Dies ist auch der Grund, warum ich versuche meinem Urlaub nicht zu Hause zu verbringen, denn da kommt man von den Gedanken nicht weg. Man ist immer damit befangen, dass einen jeder kennt und gratuliert. Das freut mich natürlich wahnsinnig aber genau deshalb versuche ich dorthin zu fahren, wo mich keiner kennt. Da kann ich dann ziemlich gut abschalten.

 

Eine Frage zu Deinen Essgewohnheiten. Was ist eine Sportlerin wie Du an Süßigkeiten? Schokolade, Kuchen, Gummibären oder was bevorzugst Du?

 

Vanessa: Als Sportler achtet man natürlich schon darauf was man isst aber es ist ja nicht so, als würden Sportler gar nichts Süßes essen. Auch wir greifen gerne mal in die Süßigkeiten Schachtel. Ich persönlich bin ein großer Fan von Raffaello und Gummibären, weniger der Schokolade – Typ. Beim Kuchen bin ich unkompliziert, ich esse am Liebsten einen Blechkuchen oder Omas Marmorkuchen.